Elch als Spielverderber: Jansrud schnappt Mayer und Kilde Kitz-Sieg weg
Kjetil Jansrud feierte ausgerechnet in Kitzbühel sein Comeback am obersten Stockerl. Hinter dem Norweger belegten dessen Landsmann Aleksander Aamodt Kilde und ÖSV-Athlet Matthias Mayer ex aequo den zweiten Platz.
Kitzbühel – Über ein Jahr lang musste Kjetil Jansrud warten, am Freitag war es dann wieder so weit: Der Norweger beendete mit dem Erfolg im Super-G von Kitzbühel seine Durststrecke im Ski-Weltcup. Zuletzt war der 34-Jährige im November 2018 in Lake Louise am obersten Stockerl gestanden.
Jansrud entschuldigte sich bei Mayer
Ein Elch als Partycrasher bei den Hahnenkammrennen – als die Tausenden Ski-Fans schon mit einem Doppelsieg von Matthias Mayer und Aleksander Aamodt Kilde (jeweils + 0,16 Sekunden) rechneten, schnappte sich Jansrud die zweite Goldene Gams seiner Karriere (nach 2015/Abfahrt). „Es tut mir auch ein bisschen leid für Matthias“, entschuldigte sich der Skandinavier beim Sieger-Interview mit einem Augenzwinkern. „Es war eine richtig gute Fahrt von Mayer, ich habe nicht gedacht, dass er noch zu schlagen ist. Aber natürlich bin ich sehr zufrieden.“
Dabei war die bisherige Saison gar nicht nach dem Wunsch von Jansrud verlaufen. Durch die Konzentration aufs Abfahrtstraining ging die Leichtigkeit in seiner Parade-Disziplin Super-G (nun 13 Siege) verloren. „Die letzten Wochen und Monate waren schwierig für mich, weil es einfach nicht so funktioniert hat, wie ich mir das vorgestellt habe“, gestand der erste Sieger der 80. Hahnenkammrennen.
„Das war heute einfach ein extrem lässiges Rennen. Die Stimmung im Ziel war richtig geil, das habe ich in vollen Zügen genossen“, strahlte Mayer mit der Sonne im Zielgelände der Streif um die Wette. Dass es mit dem Sieg nicht klappte, konnte der Doppel-Olympiasieger verschmerzen: „Jansrud ist in den letzten Tagen immer besser in Form gekommen. Er hat einfach eine noch bessere Linie gefunden. Das muss man neidlos anerkennen.“ Immerhin konnte sich Mayer mit der Führung im Super-G-Weltcup trösten.
Samstag Abfahrt, Sonntag Slalom
Aus ÖSV-Sicht wusste auch Vincent Kriechmayr zu überzeugen. Der Oberösterreicher, der von seinem Abfahrtstrainings-Sturz gehandicapt gestartet war (Handverletzung), belegte Rang sechs. Von den restlichen rot-weiß-roten Athleten schaffte lediglich Daniel Danklmaier als Zwölfter den Sprung in die Top 15.
Am Samstag wartet mit der Abfahrt in Kitzbühel (11.30 Uhr/live TT.com-Ticker) das nächste Highlight. Am Sonntag übernehmen die Technik-Spezialisten (10.30 und 13.30 Uhr/live TT.com-Ticker) beim Slalom am Ganslernhang das Kommando. (pim)