Ein Nesquickie und viel Voodoo-Kack(ao): Das war die vierte „Bachelor“-Folge
Donnerwetter! In Woche vier braut sich in der Bräutevilla ganz schön was zusammen. Die Angst vor einer Hexe geht um. Dem bussigeilen Basti ist das wumpe, er konzentriert sich lieber auf seine eigene Schleckwetterperiode – droht bald die totale Apokalippe? Eine TV-Kritik.
Von Tamara Stocker
Innsbruck – Mir schwant nichts Gutes. Es scheint, als würde der diesjährige „Bachelor“ in die Kussstapfen von Daniel Völz treten wollen. Der geohrfeigte Rosenknabe aus dem Jahr 2018 hatte seinerzeit sechs Kandidatinnen in die Mundmangel genommen und genießt seither den Ruf als einsamer Zungenspitzenreiter – noch. Denn wie wir wissen, verliert unser Basti Fantasti höchstens vor Gericht und steht daher bereits in den Startmundlöchern, um sich mit seiner Schnabelpeitsche einen weiteren Weltmeister-Titel unter den Gaumen zu reißen.
Wenig verwunderlich also, dass Basti in Folge vier erneut zwei Entleckungswillige in seine Mundhöhle lockt. Aber der Reihe nach, denn zuerst geht's für die Gruppendate'ler in einen Tempel, wo sie einer psychedelischen Kakao-Zeremonie beiwohnen. Bei mir heißt sowas ja Nutellaglas-auslöffeln, aber der „Bachelor“ ist schließlich dazu da, um sich weiterzubilden. Darum hält „Kaukau“-Experte Basti gleich mal ein spontan einstudiertes Referat über die heiligste aller Bohnen, ehe der Trupp die ihnen kredenzte undefinierbare Schlotze (O-Ton DJ: „das war todesbitter“) schlucken muss. Und zu allem Übel fließen bei Linda auch noch die Tränen, weil die Schoko-Schamaninnen den Geist ihrer verstorbenen Oma im Satz der Kakaoschale erkennen. Abrakadaver!
Versextes Klecksen im Schokokessel
Und auch Basti sieht sich einer emotionalen Herausforderung gegenübergestellt. „Es werden weniger Frauen hier, aber die Entscheidungen zu treffen werden immer härter“, übt er sich in gewohnt sprachlicher Eleganz. „Immer härter“ wird an diesem Abend aber noch was ganz anderes, denn Wioleta darf zum Einzeldate bleiben und wird ordentlich durch den Kakao, äh Pardon, den Kakaokessel gezogen. Ja, die beiden baden in Schokolade, allerdings sieht die vollgeschlotzte Wanne aus, als hätte sich sämtlicher Wortdurchfall der vergangenen vier Wochen darin entleert. Überhaupt erinnert die Szenerie mehr an eine Pornokategorie, auf die man sich auf einschlägigen Seiten nicht zu klicken traut.
Da kann man schon mal horny werden, denkt sich Rittersportler Basti und läutet das große Grabbeln mit den wollüstigen Worten „Deine Kniekehlen sind voll heiß“ ein. Na bumm. Bei so viel Kakaphrodisiakum bleibt freilich kein Bikinihöschen trocken, nicht mal bei Wioleta, weshalb auf Bastis geiles Gelechze noch geileres Gelecke folgt. Ist auch wurscht, weil „man weiß ja eh nicht mehr, was man noch fragen soll“.
Der kalorienreiche Schokokuss artet in eine für den Zuschauer ungenießbare Schmus au Chocolat am Rande eines Nesquickies aus, oder wie es der Rosenkavalier formuliert: „Wir sind sehr intim geworden. Da hat schon mehr dahinter gesteckt als nur ein Kuss.” Zurück in der Villa verschweigt die willige Wio prompt, dass sie den Schoko-Bonzen vernascht hat, weil es „halt ein sooo intimer Moment war“ (den sie mit 20 Kameraleuten und gut drei Millionen TV-Zuschauern geteilt hat, aber oki, was weiß ich schon). Sherlock JJ glaubt nicht, dass Wio dem Verehro kein Küsschen gegeben hat, entlässt sie aber mit den scheinheiligen Worten „Hauptsache, du hast keinen Furz in der Badewanne gelassen“ in ihr Schlafgemach.
Wirre Wortglauberei
Zum Glück ist nicht jedes Kakaoböhnen ein Tönchen – gedonnert hat es in der Nacht trotzdem ordentlich. Ein episches Gewitter hat das Anwesen der Anderswesen heimgesucht („Das war ja Illuminati, ey“) und beschwört bei den donnerdetestierenden Damen regelrechte Angstzustände herauf. In der Horrorhütte soll es nämlich spuken, dabei sind „Bachelor“-Kandidatinnen eigentlich ja von Grund auf von allen guten Geistern verlassen. „Man munkelt, dass hier eine Hexe im Haus ist“, klärt Hokus-Pokus-Fidipussy JJ den unwissenden Zuschauer auf. Also wenn ihr mich fragt, sind da schon ein paar mehr Hexen wohnhaft, aber mich fragt ja keiner.
Vanessa (wer ist das?) will „keinen Namen nennen oder so“ und sagt es daher lieber durch die Shitblume: „Wenn so 'ne verfickte Fotze mich hier von meinem Weg abbringen will alter mit ihrem Voodoo-Scheiß, ich dreh durch.“ Sie fordert einen Durchsuchungsbefehl, aus Gründen: „Ne verfickte Kugel, ne Puppe oder nen Orakel, ich schwöre dir auf alles was ich habe, du wirst was finden“, unkt sie in Richtung Diana, die ihr nichts als beipflichtet: „Die denkt wahrscheinlich sie ist Hellseherin, aber die ist 'ne Hexe alter, geisteskrank.“
„Bachelor“-Folge verpasst?
🌹 TV-Kritik zur ersten Folge: Mit Schirm und Charme zur Schamparade
🌹 TV-Kritik zur zweiten Folge: Lästerlust, Lippenfrust und Denkverlust
🌹 TV-Kritik zur dritten Folge: Knutschen und kotzen im Keif-Kollektiv
Ene mene Mai, scheiß los, du Kackbrei, hex, hex!
JA WER DENN NUN????? 😠 Zum Glück kann JJ wie immer ihr Plappermäulchen nicht halten und offenbart, dass es sich bei der Ungetümen um Birgit handelt. Und die Frauen haben knallharte Beweise für das Hexendasein der Österreicherin gesammelt:
- direkt nach dem morgendlichen Donner hat ihr Wecker geklingelt
- sie prophezeit in jeder Nacht der Rosen, wer rausfliegt
- sie schwimmt um halb 11 Uhr abends alleine im Pool (und wie wir alle wissen, wurden Hexen schon zu Zeiten der Inquisition auf diese Weise entlarvt)
- Vanessa hat eitrige Pickel und „die Scheißerei bekommen, dass es kracht“ (sic!)
Biggi Blocksberg kennt aber auch wirklich keine Gnade. Naja, jedenfalls scheint nach Vanessas Dünnpfiff-Beichte festzustehen, wer für den nächtlichen Illuminati-Donner verantwortlich war. Und kurz bin ich mir nicht mehr sicher, ob Wio und Basti wirklich nur in Schokolade gebadet haben. Naja, die Flitzeritisgeplagte will jetzt jedenfalls, dass ihre Oma morgen in der Kirche für sie betet. Ich wär' ja eher für Enterbung.
Nur um das kurz klarzustellen: Nein, ich habe diesen Peinlich-Plot nicht erfunden und ja, wir sind immer noch beim „Bachelor“. Und zu dem darf die volllippige Leah jetzt auch tingeln, um dieser aluhutfrönenden Anstalt zumindest für kurze Zeit zu entkommen. Dabei glaubt die nesthockende Neidgenossenschaft nicht, dass Leah so bald zurückkehren wird und spekuliert auf ein Übernachtungsdate: „Wenn die bumsen, bin ich safe raus“, stöhnt Jenny T., während sie vorausschauend ihren Beckenboden trainiert.
Von 50 Shades of Brown zu Grey
In geheimnisvoller 50-Shades-of-Grey-Manier öffnet Leah eine kleine schwarze Box, in der sich ein Schlüssel befindet. Doch leider ist das nicht der Schlüssel in die Freiheit, sondern zu Bastis von RTL angemieteter Villa Kunterbums. Endlich hat auch Limousinen-Luis wieder seinen Einsatz und chauffiert Leah bis vor die Türe, wo sie erstmal auf einen Zettel stößt, auf den irgendein Volksschüler was gekritzelt hat. Oh, sorry. Scheint doch ein Brief von Basti zu sein.
Via Krakelschrift (siehe Twitter-Posting unten) befiehlt er der 23-Jährigen, sich eines von drei Kleidern auszusuchen. Im glitzrigen Polyesterfummel wird sie schließlich von Basti in Empfang genommen, der den gemieteten Geigenspielern mit den Worten „You can start now yes“ sogleich in allerantifeinstem Englisch die Streicherlaubnis erteilt. Für normal steht der Ex-Knacki ja eher auf Schlaginstrumente. Oder gilt die Zunge auch als Streichinstrument?
Bevor Oralapostel Basti aber ein viertes Mal einlocht, lässt er Leah noch wissen, dass er „seit er gesessen ist“ sehr gläubig ist. Aha! Jetzt also Nächstenliebe statt Nächstenhiebe, alles klar. Und weil der Jüngerling die Leah sooo lipp hat, gibt's gleich mal ein Leckerli für sie. Und das ist wörtlich gemeint. 👅
Leah zieht beim Zungenturbo die Erektionsbremse
Und Leah? Die ist ganz angetan von Bastis Bordstein-zum-Beichstuhl-Bio, noch mehr allerdings von seinen bemundernswerten Kusskünsten, was sie ihm auch in gesprochener Form vermittelt. Die ungezüngelte Wahrheit führt bei Verführungskünstler Basti allerdings zu akutem Lustverlust: „Du bist schon so 'n Grobmotoriker, oder?“, riskiert er eine noch dickere Lippe, als Leah sie nach ihren vermutlich sieben Botoxsitzungen besitzt. Die Erektionsbremse kontert mit irritiertem Gekicher, ehe sie sich wieder in der Knutschzone verirrt, nur um sich nach Hosenladenschluss mit den Worten „Tschau, Bussi!“ wieder nach Hause winken zu lassen.
Vor der Nacht der Rosen lädt Basti noch zur Poolparty, wo die Fummelparade volley weitergeht. „Alle werden im Bikini sein“, stellt Basti scharfsinnig fest. „Da muss ich viel gucken heute.“ Gni hi hi. Mal ehrlich, wie alt ist der Junge? 15? Immerhin hat er sich vorgenommen, auf die wirklich wichtigen Dinge zu schauen: „Worauf ich Acht legen werde ist, welches Mädchen wird auch untertauchen und ihre Haare nass machen.” HA! Als wäre der feuchteste Schopf Bastis erklärtes Ziel ... Für Jenny jedenfalls hat sich das Beckentraining am Vorabend gelohnt, denn anstatt sich nass zu machen, gibt sie sich am Beckenrand die Kante. Anders ist der ganze Arschbombenzirkus auch wirklich nicht auszuhalten. Immerhin verzichtet die verdauungsgeplagte Vanessa auf ebensolche. Puh.
Der Prolet kickt die Prophetin
Dafür scheißt sie sich wenig später schon wieder in die Hosen, als Bösi-Ösi Biggi ihre obligarotische „Hervorsage“ (sic!) macht und prophezeit, dass sie, also Vanessa, heute beim Basti ausgeschissen hat. „Wenn das stimmt, dann bin ich auch raus und zünd 'ne Fackel an und die Hexenverbrennung beginnt”, schwört Diana „auf alles“ und kurz bin ich froh, dass Biggis verhextes Kugel-Voodoorakel offenbar den Geist aufgegeben hat.
Sie selbst muss nämlich abdampfen, weil Basti bei ihrer finsteren „Gesichtsmimik“ (sic!) der Kopf raucht. Jedenfalls sage ich ihr eine rosige Zukunft als Praktikantin bei Astro-TV voraus, wo sie ja beim Kakaosatz-Lesen ihr Schaffensspektrum erweitern kann. Dem Scheiterhaufen wohnt auch Wimperntusse Jenny-Fleur bei, für die es sich zumindest bis zur nächsten Staffel „Bachelor in Paradise“ ausgefleurtet hat. Somit kommt die Jennysierung des RTL-Abendlandes schön langsam zu einem Ende. Fünf Folgen liegen aber noch vor uns. Lecko mio!