Jahresstatistik

Weniger Hochzeiten, mehr Babys in Österreich: Die ersten Zahlen für 2019

3945 Mal schlossen Paare in Tirol den Bund fürs Leben.
© Bogdan Kurylo

44.997 Paare gaben sich im vergangenen Jahr das Ja-Wort in Österreich. Die Tiroler trauten sich weniger oft als noch im Jahr zuvor. Es kamen mehr Babys in Österreich zur Welt als Menschen gestorben sind.

Wien, Innsbruck – Die Krönung ihre Liebe – vor dem Traualtar oder im Kreissaal – feierten im vergangenen Jahr sehr viele Menschen in Österreich. Aber viele mussten auch von einem geliebten Menschen Abschied nehmen. Das Erfreuliche: 2019 wurden mehr Babys in Österreich geboren als Sterbefälle zu verzeichnen waren, wie die Statistik Austria bekanntgab. Weniger oft wurden aber Hochzeiten gefeiert.

3945 Mal wurde im vergangenen Jahr in Tirol "Ja" gesagt. Unter den frischgebackenen Eheleuten waren insgesamt 93 gleichgeschlechtliche Paare – einen Rückgang von 4,7 Prozent im Vergleich zu 2018. Das liegt über dem Österreichschnitt von 3,2 Prozent. Noch weniger geheiratet wurde in Kärnten (-6,7%), Oberösterreich (-5,5%) und Salzburg (ebenfalls -4,7%).

Nichtsdestotrotz trauten sich 44.997 Paare im ganzen Land, davon 990 gleichgeschlechtliche Paare. 106 weibliche und 82 männliche Paare ließen ihre eingetragene Partnerschaft in eine Ehe umwandeln.

Eheschließungen und Scheidungen 2009 bis 2019.
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Seit 1. Jänner 2019 gibt es neben der Ehe zudem für alle Liebenden die Möglichkeit, eine eingetragene Partnerschaft einzugehen. Diese nutzten nun 1124 verschiedengeschlechtliche Paare. Insgesamt wurden 1257 eingetragene Partnerschaften begründet -170,9% mehr als im Jahr davor.

Nicht jede Liebe hielt für die Ewigkeit: 16.245 Ehen wurden im vergangenen Jahr österreichweit geschieden. Auch 122 eingetragene Partnerschaften wurden wieder aufgelöst.

Mehr Geburten als Sterbefälle auch in Tirol

In Österreich erblickten 2019 laut vorläufigen Ergebnissen der Statistik Austria 84.221 Kinder das Licht der Welt, 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Ihnen gegenüber stehen 82.303 Menschen, die 2019 verstorben sind – 2 Prozent weniger als 2018. Damit gab es insgesamt 1918 Geburten mehr als Sterbefälle und die Geburtenbilanz ist positiv.

Überdurchschnittlich groß war der Kindersegen – im Vergleich zur Bevölkerungszahl – in Vorarlberg, Wien, Salzburg und in Oberösterreich. Dagegen lag die Sterberate, also die Zahl der Sterbefälle bezogen auf die Bevölkerung, im Burgenland, in Kärnten, Niederösterreich und in der Steiermark über dem Österreichschnitt.

Die Tiroler wurden im vergangen Jahr um 1268 mehr, wenn man das Zusammenspiel zwischen Geburten und Sterbefällen betrachtet. 7434 Babys kamen zur Welt, 6166 Menschen starben. Am größten war der so genannte Geburtenüberschuss in Wien (+4075). Aber auch in Oberösterreich (+1422) und Vorarlberg (+1273) gab es mehr Grund zur Freude über neue Erdenbürger. Die vorläufige Zahl der im ersten Lebensjahr Gestorbenen lag im Jahr 2019 bei 234, die daraus resultierende Säuglingssterberate betrug 2,8 Promille.

Zahl der Geburten nach Bundesländern
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Informationen zur Methodik

  • Geburten und Sterbefälle umfassen auch im Ausland stattfindende Ereignisse von Personen mit Hauptwohnsitz in Österreich. Nicht berücksichtigt sind in Österreich stattfindende Geburten und Sterbefälle von im Ausland wohnhaften Personen. Die regionale Zuordnung der publizierten Daten erfolgt bei den Geborenen nach dem Wohnort der Mutter und bei Gestorbenen nach dem letzten Wohnort.
  • Die Geburtenbilanz ist der Saldo aus Lebendgeborenen und Gestorbenen.
  • Die Säuglingssterberate bezieht die im 1. Lebensjahr Gestorbenen auf 1000 Lebendgeborene.
  • Die vorläufigen Ergebnisse für 2019 beinhalten alle bis 4. Februar 2020 übermittelten Informationen.
  • Geburten- und Sterberaten beziehen sich auf eine vorläufige Bevölkerung im Jahresdurchschnitt 2019, gebildet aus dem endgültigen Bevölkerungsstand am 1.1.2019 sowie dem vorläufigen Bevölkerungsstand am 1.1.2020.

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