Neun Monate unterwegs: Italiens meistgesuchter Bär M49 gefangen
Im Juli 2019 war er ausgebüxt, nun konnte Italiens meistgesuchter Bär im Trentino eingefangen werden. Er hatte auf seiner Flucht mehrere Tiere gerissen. Nun wurde der Ausreißer in ein Tierpflegezentrum gebracht.
Trient – Italiens meistgesuchter Problembär M49 ist nach neunmonatiger Flucht im Trentino in eine Rohrfalle der Förster geraten und konnte am Dienstagabend eingefangen werden. Das Tier, das auf Anordnung von Landeshauptmann Maurizio Fugatti abgeschossen werden soll, wurde in den Bergen oberhalb von Tione gefasst und in ein Tierpflegezentrum gebracht, berichteten lokale Medien. Förstern zufolge ist der Bär in guter körperlicher Verfassung.
Bär büxte im Juli aus Gehege aus
Dem etwa vier Jahre alten Tier, das Landwirten und Viehzüchtern beträchtlichen Schaden zugefügt und mehrere Tiere gerissen hat, war im Juli die Flucht aus einem Gehege mit Stromspannung in Casteller nahe Trient gelungen. Seitdem war der rund 170 Kilogramm schwere Braunbär untergetaucht. Immer wieder wurde er gesichtet. So etwa im März als er in einem kleinen Trentiner Dorf unterwegs war – wie die Tiroler Tageszeitung online berichtete: Schüler filmten Wolf in Osttirol, Bär spazierte durch Dorf im Trentino.
📽 Video | Immer wieder wurde der Bär seit dem Sommer gesichtet
Nach Ende des Winterschlafs hatte er wieder einige Tiere unweit von Tione gerissen. Der Fall des Bären M49 hatte im vergangenen Sommer auch die Regierung in Rom beschäftigt.
Umweltminister sucht neue Heimat für M49 in der EU
Die italienische Regierung sucht nach einem europäischen Land, das bereit sei, den Problembären aufzunehmen. Damit könne man dem Tier das Leben retten.
"Ich bemühe mich, um auf allen Wegen eine neue Heimat für den Bären M49 zu finden. Wir haben Kontakte zu europäischen Naturschutzparks und zu Ländern aufgenommen, in denen der Bär ohne Gefahren leben könnte. Unser Ziel ist, diesem Bären, den wir lieben, die beste Lösung zu sichern", schrieb der italienische Umweltminister Sergio Costa in einer am Mittwoch veröffentlichten Presseaussendung.
Costa versicherte, dass der Bär in guter Verfassung sei. "Ich habe mich seit Anfang an eingeschaltet, damit das Tier nicht getötet wird. Die Gefangenschaft ist keine Lösung. Doch das letzte Wort hat die autonome Provinz Trient. Es freut mich nicht, dass 'M49' seine Freiheit verloren hat. Er hat nie Menschen angegriffen. Wir wollen, dass er gut behandelt wird", so der Umweltminister. (APA/TT.com)