Auch mit 80 Jahren ist Herbert-Staffner noch immer Feuer und Flamme
Sie war 17 Jahre lang die schnellste Frau auf Skiern und drückte auch im Masters-Bereich rekordverdächtig aufs Tempo. Am 26. April feierte Christl Herbert-Staffner ihren 80. Geburtstag.
Kitzbühel – Bei den vor- olympischen Rennen in der Axamer Lizum 1963 schaffte sie es noch als Abfahrtsdritte aufs Stockerl, ein Jahr später blieb Christl Staffner, spätere Herbert, die erhoffte Olympia-Teilnahme aufgrund der immensen Dichte im ÖSV-Damenteam verwehrt. Immerhin wurde der damals 24-Jährigen die Ehre zuteil, bei der Eröffnungsfeier das olympische Feuer ins Bergiselstadion zu tragen, wo sie die Fackel an Josef Rieder übergab. Im selben Jahr fixierte die Allrounderin in Cervinia mit 143,027 km/h einen Geschwindigkeitsweltrekord, der stolze 17 Jahre überdauerte. Bemerkenswert: Staffner fuhr 1964 auf einem Serien-Abfahrtsski, ohne Rennanzug, mit Skihose und Weste, niederen Lederskischuhen – und das auf einem nicht maschinell präparierten Steilhang.
Es war auch so etwas wie der Schlusspunkt ihrer Karriere und Staffner machte sich als Skilehrerin in den USA und Neuseeland einen Namen, heiratete nach ihrer Rückkehr nach Kitzbühel ihren Mann Harald Herbert, an dessen Seite sie 1981 in die FIS-Masters-Serie einstieg, in der sie in den folgenden zwanzig Jahren 32 Weltmeistertitel eroberte – bis heute eine unerreichte Ausbeute.
Die rüstige Jubilarin und zweifache Mutter – Tochter Birgit feierte in den Neunzigern drei Weltcupsiege als Snowboarderin – frönt neben der Liebe zu den Bergen auch der Leidenschaft fürs Tauchen. Bis heute. Dass sie bei ihren über 700 Tauchgängen an den entlegensten Flecken nicht selten einem Hai begegnete, spricht Bände. Alles Gute zum Achtziger. (m. i.)