Unterhaus

Tormann-Handschuhe an den Nagel gehängt: Mit „Hörti" geht ein Großer

Ein absolutes Highlight – Reichenau-Goalie Matthias Hörtnagl im ÖFB-Cup-Achtelfinale gegen Austria-Kapitän Roli Linz.
© Thomas Murauer

Goalie Matthias Hörtnagl machte nach 17 Jahren bei der Reichenau Schluss.
Imst holte einen Hamburg-Legionär (Marco Schultz). Das Unterhaus kennt keine Pause.

Von Alex Gruber und Tobias Waidhofer

Innsbruck – Es gibt noch Typen, die fehlen. Und wer in den vergangenen Tagen einen Blick auf das Training bei Regionalligist Reichenau erhaschte, vermisste den „Hörti“. Jenen 32-jährigen Matthias Hörtnagl, der mit 15 Jahren zu den Rotschwarzen gekommen war, dort mit 16 debütierte, drei Meistertitel in der Tiroler Liga und einen TFV-Cupsieg gefeiert hat. Das hat schon einen Hauch von Legendenstatus.

Die Corona-Pause und dass vielleicht auch im Herbst noch nicht gespielt werden kann, bestärkte den Krankenkassa-Angestellten in seinen Gedanken: „Ich mache jetzt die Abendschule mit Matura nach. Davon spreche ich seit Jahren. Ich will mir für die Zukunft alle Chancen offen lassen. Die Bildung genießt jetzt einen höheren Stellenwert“, sagt einer der verlässlichsten Tiroler Amateur-Toptorhüter der vergangenen Jahre. Ob der Südtiroler Julian Torggler in seine Fußstapfen treten kann, wird sich weisen.

Kein Stein bleibt auf dem anderen in der Regionalliga

Während in Zirl nach den Abgängen von Obmann Martin Plattner und Torjäger Julius Perstaller (Telfs) in Zukunft weit kleinere Brötchen gebacken werden, präsentierte der SC Imst mit Marco Schultz einen 28-Jährigen, der aus der deutschen Regionalliga Nord (Altona FC 93) ins Oberland übersiedelt. Auch David Oberortner (früher Austria-Akademie), der vom SVI kommt, und Rene Schneebauer (vormals WSG Wattens), der von der SPG Silz/Mötz zu den Imstern stößt, blicken auf höherklassigere Erfahrungen zurück.

Die Neuen beim SC Schwaz heißen Fabian Rieser (AKA Tirol) und Tobias Adelsberger (zurück aus Vomp), zum SV Wörgl stieß Tobias Auböck (Hall) und der FC Kufstein holte ja Lukas Marasek (Austria Salzburg) zurück, während sich der FC Kitzbühel mit Dominik Hofer (Grödig), Joschi Viertler, Matija Vladic (Tor), David Drljic und Rückkehrer Simon Viertler (alle Zell am See), Maurice Entleitner (TSU Bramberg) und Philipp Zehentmayr (FC Pinzgau) im Salzburger Land bediente.

SVI verliert Trainer Seelaus und Torjäger Simic

Der SVI wäre ohne Corona als Tabellenführer der Tiroler Liga wahrscheinlich in die Regionalliga aufgestiegen, mangels finanzieller und personeller Perspektiven verabschiedete sich Coach Markus Seelaus Richtung Rum. „Wir müssen uns auf solche Sachen einstellen. Ich hätte gern mit ihm weitergearbeitet, aber wenn der Trainer seine Ziele nicht umsetzen kann, ist das zu akzeptieren. Es gibt kein böses Blut“, notiert Präsident Gerhard Grosch, der Torjäger Michael Simic an Gebietsligist Axams verliert, wo dieser spielender Co-Trainer von Elvir Karahasanovic (heuerte zusätzlich bei der TFV-U14-Auswahl an) wird.

Sladi Pejic übernahm in der Landesliga die SPG IBK West, die mit Alperen Yildirim einen neuen Goalie fand. Tirol-Ligist SPG Silz/Mötz kann mit Luka Dzidziguri vielleicht doch eine weitere Offensivkraft halten.

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