Vor fast 30 Jahren gegründeter Tiroler Verein "Multikulturell" ist insolvent
Nicht ausbezahlte Fördergelder in sechsstelliger Höhe seien insolvenzentscheidend gewesen, gab der Verein an. Auch die Coronakrise habe eine Rolle gespielt. Eine Fortführung des Vereins ist nicht geplant.
Innsbruck – Der seit Anfang der 90er-Jahre bestehende Innsbrucker Verein Multikulturell hat am Landesgericht Innsbruck Insolvenz angemeldet. 18 Dienstnehmer sind davon betroffen, teilte der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) am Montag in einer Aussendung mit. Die Schuldnerin gab an, dass nicht ausbezahlte Fördergelder in sechsstelliger Höhe insolvenzentscheidend gewesen seien.
Unklarheit um Verdacht des Fördermissbrauchs
Die Gelder seien aufgrund des Verdachts von Förderungsmissbrauchs nicht ausgeschüttet worden, hieß es. Ob der Missbrauch tatsächlich festgestellt oder der Verdacht entkräftet wurde, konnte der AKV nicht bestätigen. Verantwortliche des Vereins waren nicht erreichbar. Laut AKV wurden unter anderem Fördergelder des Bildungs- und Außenministeriums sowie der EU nicht ausbezahlt. Der Verein hatte mit etwa 300.000 Euro gerechnet, die er aber nicht erhalten hatte.
Zudem spielte laut Schuldnerin die Coronakrise eine Rolle. Das Kursprogramm konnte nicht abgehalten werden, die Kurzarbeit war aber bereits bewilligt. Die Passiva dürften sich im Bereich von 830.000 Euro bewegen. Eine Fortführung des Vereins sei nicht geplant. Der Verein wurde zur Förderung der Integration von Migranten gegründet. (APA)