Katastrophen

Mehr als 140 Tote und Vermisste bei Überschwemmungen in China

Teile der Stadt Huanggang wurden von einem Erdrutsch zerstört.
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Seit Ende Juni regnet es in Teilen Chinas praktisch ununterbrochen. Mehr als 28.000 Häuser sind durch Überflutungen oder Erdrutsche bereits zerstört worden. 38 Millionen Menschen sind betroffen.

Shanghai – Bei schweren Überschwemmungen und Erdrutschen in China sind mehr als 140 Menschen ums Leben gekommen oder vermisst gemeldet worden. Betroffen sind vor allem Städte und Gemeinden entlang des Jangtse-Flusses, darunter auch die Metropole Wuhan.

Mehr als 30 Flüsse im Zentrum und Osten Chinas führen inzwischen Rekord-Hochwasser mit sich, für mehr als 430 weitere Flüsse gelten Warnungen, wie das Ministerium für Wasserwirtschaft am Montag mitteilte.

Heftiger Regen und Überschwemmungen begleiten jeden Sommer die Menschen in den betroffenen Regionen - vor allem im dicht besiedelten Jangtse-Becken. Seit Ende Juni regnet es aber praktisch ununterbrochen, und in der vergangenen Woche wurde der Regen so heftig, dass die Behörden ihre Warnstufen weiter erhöhten. Mehr als 28.000 Häuser sind demnach bereits zerstört und fast 38 Millionen Menschen betroffen.

Aufnahmen im Staatsfernsehen zeigten am Wochenende zahlreiche überflutete Gemeinden und Städte. In einigen Gegenden reichte das Wasser bis zu den Dächern, in anderen wurden Häuser von Erdrutschen mitgerissen, die sich von den Hügeln lösten.

Auch Wuhan getroffen

Besonders betroffen sind die Megametropole Chongqing im Südwesten Chinas, die Provinzen Anhui, Zhejiang und Jiangsu im Osten sowie die Provinzen Jiangxi, Hunan und Hubei mit der Hauptstadt Wuhan im Landesinneren. Im elf Millionen Einwohner zählenden Wuhan, dem Ausgangspunkt der Corona-Pandemie, erreichte der Jangtse den dritthöchsten Pegel in seiner Geschichte - und dürfte in dieser Woche weiter anschwellen.

Angesichts der dramatischen Lage rief Staatspräsident Xi Jinping die örtlichen Behörden auf, alle Kräfte zur Rettung gestrandeter Menschen und einem Ausbau des Hochwasserschutzes zu mobilisieren.

Der Jangtse ist nach dem Nil und dem Amazonas der drittlängste Fluss der Welt. Die Regensaison sowie die Gletscherschmelze im Hochland von Tibet, seinem Quellgebiet, sorgen jeden Sommer für Überschwemmungen.

Seit Jahrzehnten verschärft sich das Problem jedoch durch den Bau von Staudämmen und Schutzdeichen. Umweltschützer warnen zudem, dass die zunehmende Gletscherschmelze im Himalaya aufgrund der Klimaerwärmung zu weiteren Verheerungen führen dürfte. (APA/AFP)

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