Bezirk Kufstein

Feuerteufel löste Großbrand bei Diskothek in Kirchbichl aus

Die Flammen griffen von einem Pkw auf eine Tennishalle und eine Disco in Kirchbichl über.
© ZOOM.TIROL

Kurz nach 3 Uhr morgens brach der Brand in einem Pkw aus. Das Feuer griff auf einen Imbisswagen, später auf den riesigen Gebäudekomplex dahinter über, in dem sich eine Tennishalle und eine Disco befinden. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.

Von Jasmine Hrdina

Kirchbichl – Keine zwölf Stunden nach dem Großbrand in Kirchbichl hieß es gestern Nachmittag: Es dürfte Brandstiftung gewesen sein.

Die Piepser rissen die Mitglieder von vier Feuerwehren in der Nacht auf Dienstag gegen 3.20 Uhr aus dem Schlaf. Aus einem in der Grattenstraße vor einem Auto-Tuning-Laden abgestellten Pkw schlugen bereits die Flammen, sie züngelten in Richtung des Imbisswagens daneben. Wie gut Kunststoffe brennen, zeigte sich rasch – es dauerte keine zehn Minuten, bis das Feuer den Dönerstand verschlang, von dort die Gebäudefassade hinauf in den Dachstuhl kletterte und sich seinen Weg oberhalb einer Diskothek und Tennishalle bahnte. Verletzt wurde niemand – die Disco ist zurzeit Corona-bedingt geschlossen.

📽 Video | Brand bei Diskothek in Kirchbichl

80 bis 100 Feuerwehrmitglieder waren ausgerückt, gegen 8 Uhr gab Einsatzleiter Michael Druckmüller Brand aus. Einzelne Glutnester und die Überprüfung des Dachstuhls hielten die Wehrmitglieder aber noch bis 16 Uhr auf Trab. Die Brandermittler widmeten sich indes der rußbedeckten Szenerie – technische Gebrechen konnten sie als Brandursache bald ausschließen. Der Besitzer des Pkw mit Wechselkennzeichen wurde gestern Nachmittag als naheliegende Kontaktperson befragt (für ihn gilt die Unschuldsvermutung).

Der Brand griff von einem brennenden Auto auf das Gebäude über.
Mehrere Feuerwehren aus der Umgebung rückten zur Brandstelle aus.
Verletzte gibt es ersten Meldungen zufolge nicht.
Das Auto wurde vollkommen zerstört.
Die Flammen griffen auf den Dachstuhl der Diskothek über.
Die Löscharbeiten dauerten Stunden.
Ein technischer Defekt wird ausgeschlossen.
Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus.

Das Gebäude ist ersten Einschätzungen zufolge zwar nicht einsturzgefährdet, die Schadenssumme dürfte mit einer halben Million Euro jedoch beträchtlich sein. „Am schlimmsten erwischt hat es das Dachgeschoß“, erklärt Feuerwehrkommandant Druckmüller. Im nun teilweise undichten Komplex befinden sich neben der Tennishalle, dem Autoladen und der Diskothek auch ein Indoor-Spielplatz und ein weiteres Nachtlokal.

„So schnell wird hier wohl nicht mehr gespielt“, seufzt die Pächterin der Tennishalle kurz angebunden am Telefon – im Hintergrund wartet schon der Versicherungsvertreter auf sie.

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