28 Corona-Fälle bei CF Fuenlabrada: Staatsanwaltschaft ermittelt
Bisher hatte der Verein aus der Stadt südwestlich von Madrid sogar noch die Chance das Aufstiegs-Play-off zu erreichen. Nun droht der Abstieg in der B-Gruppe der Segunda Division.
Madrid – Der spanische Zweitligist CF Fuenlabrada schlittert wegen eines Corona-Ausbruchs immer tiefer in die Krise. Seit der Neuling aus der Nähe von Madrid trotz erster Corona-Fälle am 20. Juli zu einem Spiel in die Stadt A Coruña geflogen war, folgt ein Tiefschlag dem nächsten. Bis Sonntag waren 28 Spieler oder Teammitglieder positiv getestet worden, einer kam ins Krankenhaus, wie der Club mitteilte. Fuenlabrada aus der gleichnamigen Stadt südlichwestlich von Madrid hatte bisher noch die Chance, die Aufstiegs-Playoffs zu erreichen. Nun droht sogar der Abstieg in die B-Gruppe der Zweiten Liga.
Das Spiel gegen Deportivo La Coruña am vergangenen Montag wurde im letzten Augenblick abgesagt, die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen einer möglichen Straftat gegen die öffentliche Gesundheit, die oberste Sportbehörde CSD erwägt den erzwungenen Abstieg des Clubs. Die Spieler sowie andere Teammitglieder sitzen in einem Hotel in Quarantäne.
Verein weist Vorwürfe entschieden zurück
„Bis zum sechsten Tag der Quarantäne haben sie kein frisches Handtuch und kein Gel erhalten“, schrieb die Sportzeitung AS. Auf Fotos sei zu sehen, wie Spieler Unterwäsche und Clubkleidung in ihren Zimmern im Hotel zum Trocknen aufgehängt hätten, nachdem sie die offenbar selbst waschen mussten. Auch sei die Bettwäsche fünf Tage lang nicht gewechselt worden. Ein weiteres Problem sei das Essen. Weder sei es gut noch ausreichend, schrieb AS. Die Clubleitung teilte hingegen mit, man sei zufrieden mit dem Hotel.
Den Vorwurf, die öffentliche Gesundheit vorsätzlich gefährdet zu haben, wies der Rechtsanwalt des Clubs, Javier Tebas Llanas, zurück. Man habe nicht gegen die vom Fußballverband aufgestellten Corona-Regeln verstoßen, betonte der Sohn des Präsidenten der spanischen Primera Division, Javier Tebas, wie die Nachrichtenagentur Europa Press und die Sportzeitung „Marca“ berichteten.
Vor dem Abflug habe es bis zum 19. Juli vier Infizierte gegeben, die aber alle isoliert gewesen und nicht mitgereist seien. Direkt vor dem Flug am Montag nach A Coruña seien alle Spieler und Teammitglieder erneut getestet worden. Als die Mannschaft schon in A Coruña war, seien dann bei „fünf oder sechs“ weiteren Teammitgliedern der Corona-Test positiv gewesen. Das Spiel wurde 60 Minuten vor dem Anpfiff abgesagt, sagte Tebas Llanas. (dpa)