Golden Roof Challenge trotz Thailands Schulden auf Kurs
Die Golden Roof Challenge in Innsbruck wird heuer erstmals in der Maria-Theresien-Straße stattfinden. 750 Zuschauer sind bei dem Event am 5. September zugelassen.
Von Roman Stelzl
Innsbruck – Einmal kräftig durchatmen bei Organisator Armin Margreiter: Es ist geschafft. Die Golden Roof Challenge findet trotz aller Widrigkeiten am 5. September statt. Dabei biegt das Event erst in der finalen Phase auf die Zielgerade ein, die in Form der neu gebauten mobilen Leichtathletik-Anlage 83,30 Meter lang ist. „Es war heute ein harter und zäher Kampf“, erklärt ein sichtlich müder Margreiter. Stolpersteine gab es heuer genug.
Geldschulden: „Bangkok war ein Albtraum“, fasst es Ex-Zehnkämpfer Margreiter kurz zusammen. Gemeint ist damit der Verkauf der acht Jahre alten mobilen Vorgänger-Anlage („FlySwat“), auf der die weltbesten Hoch- und Weitspringer die Sieger der von Innsbruck aus gegründeten „Golden Fly Series“ (Tournee in mehreren Ländern) ermittelten. Ein Käufer wurde in Thailand gefunden. Über die Summe wurde Stillschweigen vereinbart – was aber laut kommuniziert wird, sind die Probleme mit den Asiaten. „Die haben bisher nur die Hälfte von dem gezahlt, was ausgemacht war“, runzelt Margreiter angesichts der Geldschulden die Stirn.
Damit nicht genug, wurde die Verschiffung nach Bangkok zur Odyssee. „Wir mussten fünfmal verschieben, weil unsere Spedition keine Container hatte. Einmal sogar eine Stunde vorher“, sagt Margreiter. Am Ende ging alles am letztmöglichen Tag aufs Meer – aber nur, weil Margreiter selbst zwei gebrauchte Container kaufte. Am 26. September ist nun die Golden Fly Series in Bangkok geplant – es droht aber eine Verschiebung ins Frühjahr 2021.
Neuer Standort: Das große Plus der Golden Roof Challenge war bisher die „Laufkundschaft“: Unter dem Goldenen Dachl blieben immer wieder Leute an der Anlage stehen, am Ende sprach man offiziell von 5000 Besuchern. Heuer ist das alles anders: Aufgrund der Baustelle in der Altstadt wandert der Bewerb südwärts zur Annasäule, wo alles aufgebaut wird. Mit vielen Einschränkungen.
Coronavirus: Und diese Einschränkungen gibt es aufgrund der Coronavirus-Pandemie – und die wiederum bedeutet zugleich das Ende der angesprochenen Laufkundschaft. „Wir haben zugewiesene Sitzplätze für 750 Zuschauer. Dahinter wird es Absperrgitter geben – extra angestellte Ordner werden Menschenansammlungen auflösen“, ergänzt Margreiter. Mehr als die 750 Gäste sind damit de facto nicht möglich – eine Leinwand vor dem Areal soll den Interessierten aber einen Einblick geben. Der Mehraufwand für die Sicherheit ist auch im Budget spürbar: Statt der üblichen 150.000 sind 170.000 Euro für die Veranstaltung notwendig.
Neue Anlage: Damit die weltbesten Leichtathleten auch die weltbeste mobile Anlage haben, wurde nach dem Verkauf der alten eine neue gebaut. Fast sechs Monate lang wurde fleißig daran gewerkelt, selbst Margreiters Tochter Helene half aus, damit alles zeitgerecht fertig wird. „In der Endausfertigung wird die Anlage weit über 150.000 Euro kosten“, rechnet Margreiter vor. Es soll sich lohnen: Die Challenge wird in 110 Länder übertragen.