Coronavirus

Gut zu wissen: So wird sicher und rasch auf Covid-19 getestet

Ein Corona-Test sollte zuverlässig und rasch ein Ergebnis liefern.
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Testen, testen, testen. Das unterschiedliche Angebot von Covid-19-Tests sorgte zuletzt für Irritationen. Ein Überblick über angebotene Verfahren und Neuentwicklungen.

Von Sabine Strobl

Innsbruck – Im virologischen Alltag werden wir regelmäßig über die Zahl der aktiv Infizierten informiert. Mit dem Begriff ist genau genommen die Frühphase der Infektion gemeint. Die erkrankte Person zeigt oft Symptome, hat wahrscheinlich eine hohe Viruslast und ist meist hochansteckend. Der klassische PCR-Test liefert hier in der Regel den Nachweis einer Corona-Infektion, erklärt Wegene Borena, Leiterin des virologischen Diagnostiklabors der medizinischen Universität Innsbruck.

Derzeit arbeiten Firmen und Labors mit Hochdruck an neuen, schnelleren und gleichzeitig treffsicheren Testverfahren. Mit Blick auf den Winter werden Tests interessant, die in einem Lauf unterschiedliche Erreger nachweisen können.

„So gibt es Ansätze, Testkits zu entwickeln, die eine Covid- und eine Influenza-Erkrankung in einem Test anzeigen können“, erläutert Borena weiter. Ein Test dieser Art kann etwa aufzeigen, ob eine Covid-19-Erkrankung vorliegt, aber keine Influenza oder umgekehrt. Borena: „Ein solches Verfahren werden wir in unserem Labor demnächst anbieten können.“

In den vergangenen Monaten ließen auch viele Personen einen Antikörpertest mittels Blutprobe machen. Sie wollten wissen, ob sie bereits unbemerkt an Covid-19 erkrankt waren. Antikörpertests sind auch für eine Untersuchung der Durchseuchungsrate von großer Bedeutung.

Testverfahren: Goldener Standard und Schnellverfahren auf einen Blick

PCR-Test

Die Probe für den PCR-Test wird in der Regel mit einem Abstrich abgenommen.
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💡 So funktioniert der Test: Das Virus besteht aus Oberflächenproteinen und Erbgut. Beim PCR-Test (Polymerasekettenreaktion) werden Erbinformationen des Coronavirus nachgewiesen. Die Probe wird durch einen Abstrich in der Nase oder im Rachen gewonnen. Im Labor wird sie gereinigt und die Erbinformationen in mehreren Schritten vervielfältigt.

So schnell ist das Ergebnis da: Das Auslösen dieser Kettenreaktion ist zeitaufwändig. Ein klassischer PCR-Test benötigt 3 bis 4 Stunden.

➕➖ Vorteil/Nachteil: Beim PCR-Test reicht eine geringe Viruslast, um ein genaues Ergebnis zu bekommen. Für dieses Verfahren braucht es aber gut ausgebildetes medizinisch-technisches Personal.

Gurgeltest

Auch mit einer Gurgellösung kann die Probe für den PCR-Test gewonnen werden.
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💡 So funktioniert der Test: Der Gurgeltest ist eine Art der Probengewinnung. Mit der Probe kann sowohl ein PCR-Test als auch ein Antigentest durchgeführt werden. Man gurgelt eine Minute die Lösung und spuckt sie in einen Behälter. Im Labor wird dann eine PCR-Untersuchung vorgenommen, gleichzeitig aber auch die Probenqualität untersucht.

So schnell ist das Ergebnis da: Die Gewinnung der Probe ist unkompliziert. Ein PCR-Test benötigt 3 bis 4 Stunden, der Antigentest 15 Minuten.

➕➖ Vorteil/Nachteil: Gurgeltests werden in Schulen eingesetzt. Der unangenehme Abstrich fällt weg. Nach der Anweisung gurgelt jedes Kind selbst. Ein Problem kann die Probenqualität sein.

Antigen-Schnelltest

Beim Antigen-Test wird die Probenlösung auf einen Teststreifen getropft.
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💡 So funktioniert der Test: Im Gegensatz zum PCR-Test weist der Antigen-Schnelltest Proteinstrukturen des Virus nach. Das Verfahren ist einfacher, braucht keine großen Geräte, die Einschulung des Personals kann rasch erfolgen. Die Probe wird durch einen Abstrich im Rachen gewonnen und in eine Lösung gegeben, die auf einen Teststreifen getropft wird.

So schnell ist das Ergebnis da: Ein Ergebnis kann bereits nach 15 Minuten vorliegen.

➕➖ Vorteil/Nachteil: Der Antigentest bietet sich für Krankenhäuser an, wo bei symptomatischen Personen die Diagnose rasch vorliegen muss. Für ein Screening ist der Antigen-Test schwer einsetzbar, da er weniger sensitiv ist.

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