Brandanschlag auf Robert-Koch-Institut: Staatsschutz ermittelt
In der Nacht fliegen Molotow-Cocktails auf ein Gebäude des Robert-Koch-Instituts im Berliner Südwesten. Dank des Einsatzes eines Sicherheitsmanns können die Flammen gelöscht werden. Doch die Täter fliehen. Wegen eines möglichen politischen Hintergrundes schaltet sich der Staatsschutz ein.
Berlin – Unbekannte haben nach Angaben der Polizei ein Gebäude des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin attackiert. Gegen die Fassade seien in der Nacht zum Sonntag Brandsätze geworfen worden, teilten die Ermittler mit. „Verletzt wurde glücklicherweise niemand", sagte eine Polizeisprecherin am Nachmittag.
Gegen 2.40 Uhr habe ein Sicherheitsmitarbeiter mehrere Personen entdeckt, die Flaschen geworfen hätten. Darin soll eine brennbare Flüssigkeit gewesen sein. „Dabei soll auch eine Fensterscheibe zu Bruch gegangen sein. Die Flammen konnte der Mitarbeiter löschen", heißt es im Polizeibericht. Die Verdächtigen konnten unerkannt entkommen.
Ermittelt werde in alle Richtungen, sagte eine Polizeisprecherin. Weil es sich um eine Liegenschaft des RKI handle, werde auch eine politische Motivation geprüft. Ermittelt wird wegen versuchter Brandstiftung. Der polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts hat die Ermittlungen übernommen.
Nach ersten Angaben sollen mehrere Personen mit Flaschen geworfen haben – „so die bisherigen Ermittlungen und Aussagen", sagte die Polizeisprecherin.
RKI ist für Corona-Pandemie zuständig
Angegriffen wurde laut Polizei ein Institutsgebäude im südlichen Stadtbezirk Tempelhof-Schöneberg. Das Hauptgebäude liegt im Nordwesten der Hauptstadt. Das Robert Koch-Institut war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Das RKI ist eine deutsche Gesundheitsbehörde, die auch für Infektionskrankheiten wie etwa Covid-19 zuständig ist. Kernaufgaben sind „die Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten, insbesondere der Infektionskrankheiten", wie das Institut schreibt. Damit übernimmt die Einrichtung auch eine zentrale Rolle im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie. (dpa)