Kogler wirbt um Verständnis und stellt Erhöhung des Sportfonds in Aussicht
"Wir wissen, dass wir den Gipfel erreichen werden - nur noch nicht genau, wann", schrieb Kogler in einem Mail an die Sportverbände in Österreich. Zeitgleich appelierte er an Funktionäre, Trainer, Pädagogen und Eltern, vor allem den Nachwuchs in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen.
Wien – Vizekanzler Werner Kogler hat am Samstag als Sportminister in einem Mail an Verantwortliche in Sportverbänden und Vereinen sowie an alle Sporttreibenden um Verständnis, Mithilfe und Unterstützung für die am Samstag verkündeten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie geworben. Der Steirer verglich den Weg mit einer Bergtour: Noch sei der Gipfel nicht in Sicht, aber man wisse, dass man den steinigen Weg gemeinsam bewältigen, einander unterstützen und niemand zurücklassen werde.
"Wir wissen, dass wir den Gipfel erreichen werden - nur noch nicht genau, wann", schrieb Kogler. Man werde dort, wo es nötig sei, auch für Aufstiegshilfen sorgen. Der Minister strich Disziplin und Durchhaltevermögen der Sportcommunity im Frühjahr hervor, dank derer man die Pandemie besser in den Griff bekommen habe als andere Länder. Die dabei erarbeiteten Präventionskonzepte seien nicht vergeblich gewesen. "Wir werden diese Konzepte nach diesem Lockdown auch wieder brauchen", betonte Kogler.
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Der Grünen-Politiker meinte, er verstehe Menschen, die der Einschränkungen überdrüssig, von ihnen genervt und verärgert seien. "Um ehrlich zu sein, es geht mir nicht anders", sagte Kogler. "Wenn wir aber im Kampf gegen das Virus erfolgreich sein wollen, müssen wir uns überwinden und darauf besinnen, aufeinander zu schauen, diszipliniert zu sein und die notwendigen Maßnahmen mitzutragen. Denn eines ist sicher: Das Virus verschwindet nicht, indem wir es ignorieren."
Kogler meinte, man dürfe nicht vergessen, was trotz aller Beschränkungen immer noch möglich bleibe und in intensiven Verhandlungen erreicht wurde. Dazu zähle Bewegung in der freien Natur, Spazierengehen, Joggen auch während der nächtlichen Ausgangsbeschränkung, wenn es der physischen und psychischen Erholung diene, natürlich unter Einhaltung der jeweils geltenden Abstandsregel. Darüber hinaus dürften Outdoor-Sportstätten betreten und benützt werden, solange keine Sportarten ausgeübt werden, bei denen es zu Körperkontakt komme. Spitzensport dürfe weiter betrieben werden und auch der Nachwuchs-Spitzensport sei von dieser Ausnahmeregel erfasst, stellte Kogler klar.
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Angesichts der Notwendigkeit der "bedauerlichen Einschränkungen" im Gesundheits- und Amateursport, vor allem aber im Kinder- und Jugendsport, appellierte Kogler an Funktionäre, Trainer, Pädagogen und Eltern: "Motivieren Sie die Kinder in Ihrem Verantwortungsbereich zu Bewegung, wann immer es möglich ist. Bewegen Sie sich gemeinsam mit ihnen, setzen Sie Anreize, seien Sie Vorbild. Wir müssen alles tun, aus dieser Pandemie keine längerfristige Gesundheitskrise mit entsprechenden Spätfolgen werden zu lassen."
Er werde alles tun, damit die Hilfs-Fonds für den Sport ausgebaut werden, versicherte Kogler. Es würden "neue Instrumente erarbeitet, damit die österreichische Sportlandschaft in ihrer Gesamtheit und Diversität erhalten bleibt. Ziel ist es, einen Katapultstart Richtung Normalität hinzulegen, sobald sich die epidemiologische Situation zum Guten gewendet hat." (APA)