E-Impfpass für Gesundheitsminister Anschober ein "großer Schritt"
Am 24. Februar soll der Nationalrat die gesetzlichen Grundlage beschließen, mit der "die unmittelbare, direkte Verpflichtung an alle, Impfdaten im E-Impfpass einzutragen" verankert wird, kündigte Anschober an.
Wien – Der elektronische Impfpass soll der Bevölkerung und den Behörden gleichermaßen das Leben in der Corona-Pandemie und danach erleichtern. Das betonten Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz für Sozialversicherungsträger, am Freitag im Rahmen eines Online-Pressegesprächs. Man wolle "möglichst schnell" erreichen, dass sämtliche durchgeführten Impfungen im E-Impfass verzeichnet werden, sagte Anschober.
Aktuell hält man bei der Impfung gegen SARS-CoV-2 bei einer Eintragungsquote von 90 Prozent. Am 24. Februar soll der Nationalrat die gesetzlichen Grundlage beschließen, mit der "die unmittelbare, direkte Verpflichtung an alle, Impfdaten im E-Impfpass einzutragen" verankert wird, kündigte Anschober an. Ausnahmen werde es keine geben. Anschober sprach von einem "großen Schritt", Lehner bezeichnete den E-Impfpass als Tool, "um das uns andere Länder beneiden". Den Behörden diene der E-Impfpass als "perfektes Steuerungsinstrument", der Bevölkerung als "perfekter Nachweis", um zukünftig nach einer absolvierten Corona-Schutzimpfung Flugreisen oder Konzertbesuche unbürokratisch möglich machen zu können, sagte Lehner.
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Mit den gesammelten und anonymisierten Daten – Lehner garantierte deren Sicherheit – wird den Impfkoordinatoren und zuständigen Stellen in den Ländern ein Dashboard zur Verfügung gestellt, das detailgenaue Einblicke in den Fortgang des erstellten Corona-Impfplans ermöglicht. Das Dashboard macht Vergleiche innerhalb der insgesamt 82 Versorgungsregionen möglich. Wie Anschober ausführte, "werden wir die sensationelle Breite an Daten schrittweise in den öffentlichen Bereich übernehmen". Das vom Gesundheitsministerium betriebene Dashboard zur Corona-Impfung wies am Freitag bereits zusätzliche Tools, etwa Grafiken zum zeitlichen Verlauf und zur Durchimpfungsrate auf.
Corona-Impfung "geht es gut voran"
Was das Impfen gegen das Coronavirus betrifft, "geht es gut voran", stellte Anschober fest. Ein Mal mehr bekräftigte er, dass bis Ostern eine Million Österreicherinnen und Österreicher vollen Schutz in Form von zwei dafür erforderlichen Impfdosen erhalten haben sollten. Im Lauf des Freitags werde man die Grenze von 400.000 durchgeführten Corona-Impfungen überschreiten. "Am Wochenende sollten 150.000 Personen vollimmunisiert sein", meinte Anschober. Das Interesse an der Impfung sei "groß, die Stimmung hat sich gedreht".
NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker trat in einer Aussendung dafür ein, natürlich Immunisierte – also Personen mit überstandener Coronainfektion – in den E-Impfpass aufzunehmen. Kritisiert wurde, dass nicht einmal positive PCR-Tests in der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) erfasst würden. Beides wäre aber wichtig, "weil Menschen, die kürzlich erkrankt sind, nicht sofort eine Impfung brauchen und für die Zeit der knappen Impfressourcen nachgereiht werden können", erneuerte Loacker seine dahin gehende Forderungen, hier das in Deutschland vorgesehene Priorisieren zu übernehmen. (APA)