Wundersame Verdichtungen: Ausstellung im Schwazer Rabalderhaus
Ein höchst reizvolles Gespann: die Malerin Andrea Bischof und die Zeichnerin Martina Tscherni im Schwazer Rabalderhaus.
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Von Edith Schlocker
Schwaz – Was Andrea Bischof und Martina Tscherni verbindet, ist ihr Alter, ihr Herkommen aus Tirol, Wien als ihr heutiger Lebensmittelpunkt und die Tatsache, dass sie beide als Künstlerinnen wundersame Verdichterinnen sind. Wie sie das tun, könnte allerdings konträrer kaum sein. Mag es Andrea Bischof doch sinnlich bunt und malerisch luftig, während Tscherni eine akribische Zeichnerin ist. Wenn Bischof auf möglichst großen Leinwänden gern in himmlische Gefilde entschwirrt, taucht ihre Kollegin bevorzugt in Zellstrukturen ein, fasziniert von den oft geometrischen Ordnungen der Natur.
Um diese zum dekorativen Muster stilisiert auf großen Papieren surfen zu lassen, bisweilen collagiert mit Relikten des Realen. Etwa auf einem „Corona“-Bild, bei dem Tscherni die charakteristische Hülle des Virus mit rotem Faden gestickt hat.
Die Malerei des Spätbarock, besonders die von Licht durchpulste der Venezianer, sei eine der Quellen ihrer Inspiration, sagt Andrea Bischof. Transformiert allerdings zu abstrakten Seelenlandschaften, die in ihrer positiven Ausstrahlung einfach guttun. Dominiert von Farben, die die unterschiedlichsten Stimmungen suggerieren, wobei die Künstlerin auffallend gern hellblaue – an Himmel erinnernde – Hintergründe wählt. Zelebriert in einem konzentrierten Prozess aus Aktion und Reaktion auf der Bildfläche, die letztlich ein Ausschnitt eines größeren Ganzen ist, weil fortsetzbar in alle Richtungen, inklusive ins Dreidimensionale.