Syrien

Luftabwehr fing israelische Raketen nahe Damaskus ab

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu macht den Iran für die Explosion verantwortlich.
© APA/AFP

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu machte den Iran für die Explosion auf dem Frachtschiff einer israelischen Firma im Golf von Oman verantwortlich.

Damaskus – Die Luftabwehr in Syrien hat nach Angaben der dortigen Regierung mehrere Raketen Israels nahe Damaskus abgefangen und einige davon abgeschossen. Israel habe von den Golanhöhen aus am Sonntagabend im Raum der syrischen Hauptstadt angegriffen, berichtete die Staatsagentur Sana. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu machte den Iran für die Explosion auf dem Frachtschiff einer israelischen Firma im Golf von Oman verantwortlich.

Dies sei eindeutig, sagte Netanyahu in einem am Montagmorgen veröffentlichten Interview dem Sender Kan. Er bekräftigte erneut, Israel werde einen mit Atomwaffen ausgestatteten Iran nicht zulassen. Medienberichten zufolge war das Interview am Sonntagabend aufgezeichnet worden, also bevor Syrien dem israelischen Militär einen Raketenbeschuss vorwarf.

Angriffe gegen pro-iranische Milizen

Israel greift regelmäßig Ziele in Syrien an. Diese Angriffe richten sich häufig gegen pro-iranische Milizen. Israel will in dem benachbarten Bürgerkriegsland den militärischen Einfluss des Irans zurückdrängen, der mit der Regierung in Damaskus verbündet ist.

Sana veröffentlichte mehrere Fotos und Videos, die zeigen sollen, wie die Luftabwehr die Raketen abschießt. Explosionen waren auf den Bildern aber zunächst nicht zu sehen, nur leuchtende Punkte der Abwehrraketen am Nachthimmel. Berichte über Opfer oder Schäden gab es zunächst nicht. Von israelischer Seite gab es zunächst keinen Kommentar.

Mehrere Zwischenfälle in der Vergangenheit

Auf dem Schiff hatte sich am Freitag eine Explosion ereignet. Im Golf von Oman gab es in der Vergangenheit mehrmals Zwischenfälle. So kam es im Sommer 2019 zu mutmaßlichen Angriffen auf zwei Tanker, die beschädigt wurden. Dabei richtete sich der Verdacht gegen den Iran, der die Vorwürfe jedoch zurückwies. Der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz hatte Kan am Samstagabend gesagt: "Es gibt die Einschätzung, dass es die Iraner waren, aber das muss noch weiter geprüft werden." Der Iran ist mit Israel verfeindet.

Im November war ein iranischer Atomphysiker bei einem Anschlag getötet worden. Die iranische Führung hatte damals USA und Israel beschuldigt. Israel stellte sich danach auf mögliche Racheaktionen Teherans ein. Gantz sagte zu der Explosion auf dem Schiff weiter, man wisse, dass der Iran unter anderem auf israelische Infrastruktur und israelische Bürger abziele. (APA/dpa)

Verwandte Themen