Tiroler nach Corona-Infektion in Rechtsstreit mit Kurbetreiber
Der Mann fordert eine Bestätigung, dass er sich bei einer Kur am Wolfgangsee infiziert hat für seine Versicherung – um den Betriebsentgang rückerstattet zu bekommen. Der Kurbetrieb weist alle Vorwürfe zurück und erwägt eine Klage wegen Rufschädigung.
Salzburg – Ein Tiroler, der auf Kur am Wolfgangsee positiv auf Covid-19 getestet wurde, fordert eine Bestätigung des Kurbetreibers, dass er sich dort infiziert hat. Der Mann braucht diese für die Versicherung, um seinen Betriebsentgang rückerstattet zu bekommen, berichtete salzburg.orf.at am Samstag. Weiters fordert er Schadenersatz. Der Kurbetrieb im Salzburger Land weist die Vorwürfe zurück und erwägt, rechtlich wegen möglicher Rufschädigung gegen den ehemaligen Gast vorzugehen.
Der Mann war im Jänner gemeinsam mit seiner Frau für drei Wochen auf Kur. Bei der Anreise wurden alle Kurgäste getestet. Während seines Aufenthaltes durfte der Tiroler das Kurgelände auch verlassen. In der zweiten Woche wurde der beruflich selbstständig Tätige positiv auf Corona getestet und musste die Kur abbrechen. Nun wirft der Mann den Kurbetreibern vor, zu wenig getestet zu haben. Diese widersprechen den Vorwürfen, es seien „alle gesetzlichen Verpflichtungen genauestens und in Abstimmung mit der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Land“ erfüllt worden, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme von der Anwaltskanzlei an den ORF.
Laut Rechtsanwalt Roman Moser gegenüber den ORF müsse der Kurgast „ein rechtswidrig schuldhaftes Verhalten nachweisen können. Das wäre beispielsweise ein Verstoß gegen Hygiene-Bestimmungen. Bei diesem Sachverhalt kann ich eine Gesetzeswidrigkeit nicht erkennen. Es wird für den Kurgast sehr schwierig werden, das nachzuweisen, dass er sich genau in dieser Anstalt angesteckt hat“. (APA)