Strategie erneut angepasst: Land Tirol plant neun weitere Impfstraßen
Bereits Mitte April sollen in den Bezirken neun weitere Impfstraßen zur Verfügung stehen. Die Durchimpfung der 16- bis 65-Jährigen wird vor allem dort stattfinden.
Von Peter Nindler
Innsbruck – Die Diskussionen über Impfgeschwindigkeit und Reihung haben zuletzt auch die Tiroler Politik intensiv beschäftigt. Außerdem beklagen die niedergelassenen Ärzte, dass sie zu wenig Impfstoff erhalten. Am Samstag sickerte durch, dass das Land jetzt seine Impfstrategie neuerlich anpasst. Im April sollen bekanntlich alle über 65 Jahre zumindest eine erste Impfung erhalten haben. Als Impfstellen dienen hier Ordinationen von niedergelassenen Ärzten sowie Impfstationen, die in Krankenanstalten und Servicestellen der Österreichischen Gesundheitskasse eingerichtet wurden.
Ab Mai/Juni kommen dann gereiht nach Alter und gegebenenfalls Risikofaktoren die unter 65-Jährigen dran sowie Personal in Schlüsselpositionen und kritischer bzw. notwendiger Infrastruktur. In den vergangenen Tagen hat die Landesgesundheitsdirektion dafür einen Umsetzungsplan ausgearbeitet, für die Gesamtbevölkerung ist deshalb die Errichtung von Impfzentren geplant. Um ein möglichst breitflächiges Impfangebot zu schaffen und eine effiziente und schnellstmögliche Impfung für eine große Bevölkerungsgruppe sicherstellen zu können, wie es heißt. 446.174 Tiroler von 16 bis 65 Jahre kommen dafür in Frage.
Zusätzlich werden wie bisher in den Spitälern sowie bei den niedergelassenen Ärzten Impfungen durchgeführt. Darüber hinaus wollen 143 Betriebe in Tirol Impfaktionen anbieten. Bereits am 12. April sollen die neuen Impfzentren stehen. Neben dem Impfzentrum in der Innsbrucker Messehalle sind Standorte in Landeck (Stadtsaal), Imst (Stadtsaal), Haiming (Oberlandsaal), Telfs (Sportzentrum), Kitzbühel (Eishalle), Kufstein (Arena), Kundl (Gemeindesaal), Lienz (Dolomitenhalle) und Reutte (Sporthalle) vorgesehen. Für das jeweilige Impfzentrum wollen Land und Gemeinden Freiwillige aus dem freiberuflichen Bereich (niedergelassene Ärzte) ansprechen, um die Personalkapazitäten zu stemmen.
Die zur Impfung zugewiesenen Personen werden gleichzeitig darüber informiert, dass keine Wahlmöglichkeit bezüglich des Impfstoffes besteht, eine Impfung in einem Impfzentrum nur nach erfolgter Aufklärung hinsichtlich der Impfrisiken sowie der Unterfertigung der Aufklärungs- bzw. Einwilligungserklärung möglich ist. In den Impfzentren könnten je nach Impfstofflieferung täglich rund 14.300 Personen immunisiert werden.
Grüne und NEOS für Impf-Transparenz
Wie bei den Corona-Impfungen gereiht wird, sorgt in der Bevölkerung derzeit oft für Verwunderung. Grüne und NEOS fordern deshalb volle Transparenz. Für den grünen Klubchef Gebi Mair muss es immer transparent und nachvollziehbar sein, warum jemand geimpft worden ist. „Hier benötigt es klare Regelungen.“
Ähnlich argumentiert NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer: „Jeder von uns kennt mittlerweile dutzendfach Menschen, die ohne offensichtlichen Grund schon geimpft sind, während die Risikogruppe nach wie vor unterversorgt ist.“ Der Landesregierung entgleite die Impfstrategie komplett. Es benötige umgehend scharfe Kontrolle, vollste Transparenz und einen umfassenden Blick auf eine gerechte Verteilung.