Kim steigt auf, Trump stürzt ab: Die Gewinner und Verlierer im neuen Milliardärs-Ranking
So viele Menschen wie noch nie verfügen gemäß der neuen Reichenliste von „Forbes" über mehr als eine Milliarde Dollar. Vor allem bei den Frauen tut sich einiges. Während Kim Kardashian neu in den Klub der Milliardäre aufstieg, ging es für Donald Trump fast 300 Plätze runter. Und in New York City leben nicht mehr die meisten Superreichen.
Von Tamara Stocker
Innsbruck – Alle 17 Stunden reiht sich jemand in die Liste der Milliardäre ein. Zu diesem Schluss kommt das Wirtschaftsmagazin „Forbes”. Und der Klub der Superreichen ist trotz Wirtschaftseinbruch in der Pandemie weiter gewachsen. Auf der neuen Milliardärs-Liste von „Forbes" für das Jahr 2021 stehen 660 Namen mehr als noch vor einem Jahr. 2755 Menschen und damit so viele wie noch nie verfügen laut der aktuellen Reichenliste über mehr als eine Milliarde Dollar. Zusammen besitzen diese Menschen heute mehr als 13 Billionen Dollar – vor einem Jahr waren es noch 8 Billionen Dollar.
💰 Die reichsten Menschen der Welt
Während Amazon-Chef Jeff Bezos mit einem Vermögen von 177 Milliarden Dollar unangefochten an der Spitze steht, konnten sich einige Unternehmer vergangenes Jahr kräftig hocharbeiten. So zählte Tesla-Chef Elon Musk mit einem Vermögen von 151 Milliarden Dollar zu den Krisengewinnern, er machte mehr als 30 Plätze gut – und rangiert nun auf Platz zwei. Da ein Großteil seines Vermögens aus Tesla-Aktien besteht, ist dieses allerdings besonders starken Schwankungen unterworfen. Sollte der E-Autokonzern die hohen Erwartungen nicht erfüllen, kann es auch schnell wieder ein paar Milliarden runtergehen.
Neben dem Franzosen Bernard Arnault ist mit dem Inder Mukesh Ambani nur ein weiterer Nicht-US-Amerikaner unter den zehn reichsten Menschen der Welt gelistet:
🆕 Die neuen Milliardäre
Der schillerndste neue Name auf der Liste ist der von Kim Kardashian. Ihr Vermögen wuchs von 780 Millionen Dollar im Oktober 2020 auf mittlerweile eine Milliarde US-Dollar. Die 40-jährige Mode- und Kosmetikunternehmerin erreicht daher im Ranking Platz 2674. Privat hat sie im Februar die Scheidung von Kanye West eingereicht. Doch das Business lief prächtig: Im Juni zahlte der Kosmetikkonzern Coty ihr 200 Millionen Dollar für einen 20-Prozent-Anteil an ihrer Kosmetikfirma KKW. Ihre verbleibenden Anteile sind laut „Forbes" rund 500 Millionen Dollar wert. Dazu kommen Gewinne aus ihrer Reality-Serie „Keeping Up With The Kardashians" sowie die Mehrheitsanteile an ihrer Unterwäsche- und Modefirma Skims, die das Magazin auf über 200 Millionen Dollar schätzt.
💡 Info am Rande: Kardashians Halbschwester Kylie Jenner, die 2019 von „Forbes" mit ihrer Kosmetikfirma zur jüngsten Selfmade-Milliardärin gekürt worden war, ist dagegen nicht mehr in der Liste zu finden. Das Magazin meldete 2020 Zweifel am Reichtum der Jungunternehmerin an und schätzte ihr Vermögen stattdessen auf 900 Millionen Dollar. Dennoch war sie laut „Forbes" trotz Corona-Krise mit 590 Millionen die bestverdienende Prominente der Welt.
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Zu den Neu-Milliardären zählt auch Whitney Wolfe Herd, Mitgründerin und Chefin der Dating-App Bumble. Die 31-Jährige ist mit einem Vermögen von 1,3 Milliarden Dollar die jüngste weibliche Selfmade-Milliardärin der Welt.
Die reichste Newcomerin ist die 75-jährige US-Amerikanerin Miriam Adelson. Sie steigt mit einem Vermögen von 38,2 Milliarden Dollar von Null auf Platz 38 ein. Das Geld hat sie von ihrem verstorbenen Mann, dem Kasino-Mogul Sheldon Adelson, geerbt.
Der jüngste Superreiche im Ranking ist der 18-Jährige Kevin David Lehmann. Der Deutsche ist Erbe der Drogeriemarktkette dm und darf sich über ein erkleckliches Sümmchen von 3,5 Milliarden Dollar (2,95 Milliarden Euro) freuen.
👩🏽 Die reichsten Frauen
Exakt 328 Milliardärinnen finden sich auf der „Forbes"-Liste – ein Zuwachs von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als es noch 241 waren. Der Kollektivwert der Frauen legte in diesem Zeitraum um 570,7 Milliarden Dollar zu; ein Plus von 60 Prozent. Insgesamt beträgt ihr Vermögen 1,53 Billionen Dollar.
Die bereits zuvor erwähnte jüngste Selfmade-Milliardärin Whitney Wolfe Herd ist eine von 63 Frauen, die heuer zum ersten Mal in dem Ranking auftauchen. Und apropos Selfmade-Milliardärinnen: Auch hier gab es enormen Zuwachs – von 67 im Vorjahr auf nun 108.
Die reichste Frau der Welt ist Françoise Bettencourt Meyers – mit einem Vermögen von 73,3 Milliarden US-Dollar rutscht sie immer wieder mal in die Top Ten der reichsten Menschen der Welt. Die 67-jährige Französin ist die Erbin des weltweit größten Kosmetikherstellers L'Oréal. Sie erzielte im vergangenen Jahr auch den höchsten Gewinn: Der Aktienkurs des Unternehmens stieg seit letztem März um fast 40 Prozent und spülte rund 24,7 Milliarden Dollar auf Bettencourt Meyers Konto.
Hinter ihr rangieren Walmart-Erbin Alice Walton (61,8 Milliarden Dollar) und MacKenzie Scott, die Ex-Frau von Amazon-Chef Jeff Bezos (53 Milliarden Dollar). Österreichs reichste Frau ist nach wie vor Kaufhof-Erbin Heidi Goëss-Horten mit 3,2 Milliarden Dollar.
📉 Der gefallene Präsident
Für den früheren US-Präsidenten Donald Trump läuft es dagegen nicht mehr ganz so rund. Er stürzte um 298 Plätze ab. Sein Vermögen schrumpfte laut „Forbes" um fast ein Drittel von 3,5 auf 2,4 Milliarden Dollar, damit liegt er noch auf Platz 1299.
Finanziell war seine Präsidentschaft kein Erfolg für Trump: Seit Amtsantritt im Jahr 2017 ist sein Vermögen nach „Forbes"-Berechnungen um fast ein Drittel geschrumpft. Trump wollte selbst als Präsident seine Geschäftstätigkeiten nicht aufgeben. Hätte er zu Beginn seiner Präsidentschaft sein Business abgegeben, verkauft und wieder reinvestiert, überschlug das Magazin anhand der Entwicklung des Aktienmarkts, so wäre er heute etwa 1,6 Milliarden Dollar reicher. Denn der amerikanische Aktienindex S&P 500 hat während der Präsidentschaft Trumps um 70 Prozent zugelegt –deutlich stärker als Trumps Privatvermögen.
🌍 Die reichsten Städte
New York City ist Heimat der wichtigsten Finanzplätze der Welt und nicht zuletzt auch der Reichen und Schönen. Sieben Jahre lang gab es nirgends so viele Milliardäre wie hier – bis jetzt. 97 Milliardäre zählt das „Forbes"-Magazin dort aktuell, in Peking sind es 100; und damit 33 mehr als noch vor einem Jahr. In New York zählte das Magazin ein Plus von sieben gegenüber 2020.
Als reichsten unter den 100 Milliardären Pekings nennt „Forbes" Zhang Yiming, den Gründer der TikTok-Mutter Bytedance. Der 38-Jährige kommt nach Angaben des Magazins auf ein Vermögen von 35,6 Milliarden Dollar. Demgegenüber ist der Medienunternehmer Michael Bloomberg (79) laut „Forbes" reichster Einwohner New Yorks, mit einem Vermögen von rund 59 Milliarden Dollar.
Damit stößt die chinesische Hauptstadt New York vom Thron. Und nicht nur das: Überall in China gibt es immer mehr Superreiche. Sie dominieren inzwischen die Liste der Städte mit den reichsten Milliardären. Hinter Peking und New York folgt Hongkong mit 80 Milliardären, danach kommt Moskau (79), gefolgt von zwei weiteren chinesischen Städten: Shenzhen (68) und Shanghai (64). Dann erst taucht Europa mit London auf (63), die indische Stadt Mumbai und San Francisco teilen sich mit je 48 Milliardären den achten Platz; wiederum gefolgt vom chinesischen Hangzhou (47).
Für New York gibt es laut „Forbes" aber noch einen Trost: Zusammengerechnet sind die dort lebenden Milliardäre immer noch die reichsten – mit einem Gesamtvermögen von 560,5 Milliarden US-Dollar. Die Milliardäre in Peking kommen zusammen auf 484,3 Milliarden US-Dollar.
❓ Quiz: Wie gut kennen Sie die Superreichen dieser Welt?
Sie besitzen die größten Unternehmen der Welt, haben sie revolutioniert oder manchmal auch einfach Glück gehabt: Was wissen Sie über den Klub der Superreichen?