Aus der Kopp- wurde die Bergstraße in Imst
Imst – „Die Straßenschilder sind geliefert, die Nummernschilder bestellt“, erklärte der Imster Stadtamtsdirektor Martin Schönherr noch beim Gemeinderat in der Vorwoche. Seit Ende der Woche prangt am Eingang der Sackgasse der neue Name: „Bergstraße Nr. 21 bis Nr. 31“. Damit verschwand der Name des NS-belasteten Heimatdichters Jakob Kopp (1871–1960) aus dem Straßenbild der Bezirkshauptstadt.
Wie berichtet, hatte der Ötztaler Blogger Markus Wilhelm eine umfassende Dokumentation der Nazi-Gedichte Kopps und damit die endgültige Argumentation für die Aberkennung der Ehre eines Straßennamens geliefert. Das Museum im Ballhaus unter Leiterin Sabine Schuchter zeigt noch bis in den Mai hinein die Ausstellung „Zeit der Befreiung“ und stellt dabei die letzten Kriegsjahre sowie die unselige Rolle Kopps dar. Schuchter nahm am Montag übrigens das ehemalige Straßenschild in Empfang, um es im Archiv der Stadt zu hinterlegen.
Schuchter ist weiters beauftragt und derzeit damit beschäftigt, die Geschichte rund um den mittlerweile so umstrittenen Heimatdichter Jakob Kopp für die Imster Schulen aufzuarbeiten. (pascal)