Graz erstmals Meister, Aich/Dob leckt die Wunden nach der Final-Pleite
Der neue Volleyball-Meister heißt UVC Graz, für Aich/Dobs Sportdirektor Martin Micheu ein schwerer Schlag.
Innsbruck, Graz – „Ich kann den Grazern nur gratulieren. Phasenweise hatte ich das Gefühl, wir spielen gegen den chinesischen Nationalzirkus. Sie haben alles zurückgebracht und verdient gewonnen“, erklärte ein geknickter Aich/Dob-Sportdirektor Martin Micheu am Tag nach der 1:3-Niederlage und dem Verlust des AVL-Meistertitels.
Es war die Art und Weise, wie sich die Steirer über die Kärntner durchgesetzt haben: Vier Finalspiele, vier Siege – das 4:0 in der „Best of seven“-Serie war eine Ansage. Aich/Dob hatte nach zwei Meisterschaften in Serie überraschend klar Federn lassen müssen. Graz schrieb Volleyball-Geschichte: Erstmals seit 1995 (Salzburg) kam der Champion nicht aus Wien, Innsbruck oder eben Kärnten.
Mittendrin Lorenz Koraimann, langjähriger Hypo-Tirol-Volleyball-Akteur, der beim TV-Interview euphorisch zusammenfasste: „Für uns bedeutet das alles. Wir haben uns nie gedacht, dass wir das schaffen.“ Der Angreifer steuerte 25 Punkte bei – mit Frederick Laure (Vorstand) steht ein weiterer ehemaliger Hypo-Akteur im Dienste der Grazer.
Im Lager von Aich/Dob hatte Micheu vor dem letzten Final-Duell alle Register gezogen, sogar Coach Matjaž Hafner beurlaubt und sich selbst in die Coaching-Zone gestellt: „Ich habe alles versucht, noch einmal versucht, neue Energie zu entwickeln. Das hat alles nicht funktioniert. Ich bin total leer und fertig.“
Nun will sich der Sportdirektor der Spielgemeinschaft einmal zurückziehen, bevor es mit voller Kraft und neuem Trainer in die Saison 21/22 geht. Da wird dann auch Aufsteiger Hypo wieder mit von der AVL-Partie sein. Micheu: „Das freut mich wirklich. Ich habe Stefan Chrtiansky (Headcoach, Anm.) schon gratuliert.“