Gute Auftragslage: Jobabbau bei Swarovski fällt heuer kleiner aus
Swarovski streicht heuer weniger Jobs als geplant, bleibt aber dabei, mittelfristig den Personalstand in Wattens auf 3000 zu reduzieren.
Wattens – Im Vorjahr hatte Swarovski in Wattens 1200 Stellen abgebaut, heuer sollten 600 folgen. Montagabend erfuhr die Swarovski-Belegschaft, dass heuer 250 statt wie ursprünglich geplant 600 Mitarbeiter ihren Job verlieren werden. Der Konzern begründet den geringeren Jobabbau in diesem Jahr unter anderem mit einem guten Echo auf die neue Kollektion, die im Vorjahr präsentiert wurde.
„Wir sind naturgemäß erleichtert, wenn der Jobabbau heuer geringer ausfällt, aber jeder einzelne Arbeitslose ist einer zu viel. Auch 250 Arbeitsplatzverluste sind ein herber Schlag für die Betroffenen“, erklärten gestern Gewerkschafter und AK-Vorstand Bernhard Höfler und der Gewerkschafter Harald Schweighofer. „Wir befürchten auch, dass dies nur ein vorübergehender Effekt ist, denn am mittelfristigen Abbauplan von Swarovski hat sich offenbar nichts geändert.“
Denn wie aus dem aktuellen Schreiben von Swarovski an die Mitarbeiter hervorgeht, bleibt der Kristallkonzern bei seinem Ziel, in Wattens mittelfristig auf 3000 Beschäftigte zu reduzieren. „Mittelfristig rechnen wir mit einem Personalstand von 3000 Beschäftigten am Standort Wattens“, schreibt die Konzernführung. Bereits in einem TT-Interview im Juli 2020 hatte Konzernchef Robert Buchbauer verkündet, dass sich „der Personalstand in Wattens mittelfristig bei rund 3000 Mitarbeitern einpendeln“ werde.
Gewerkschafter: „Mitarbeiter sind keine Schachfiguren"
„Die Mitarbeiter benötigen Planungssicherheit und Kontinuität. Sie sind keine Schachfiguren“, so die Gewerkschafter. Man solle „aufhören mit dieser Wellenbeschäftigung“ und bei den Mitarbeitern auf Höherqualifizierung setzen.
Der Transformationsprozess bei Swarovski sei voll und ganz auf Schiene, teilte Buchbauer gestern per Aussendung mit. Wie erwartet, sei 2020 kein operativer Gewinn erzielt worden und auch 2021 werde man nicht aus der Verlustzone kommen. Doch 2021 liege Swarovski besser als prognostiziert. Swarovski bleibe beim Bekenntnis zu Wattens als Herz und Hirn der Unternehmensgruppe. Im Interesse von Swarovski und des Standortes Wattens seien die aktuellen Maßnahmen unumgänglich, so Buchbauer. 2020 seien seitens Swarovskis 70 Millionen Euro in Arbeitsstiftung und Unterstützungsmaßnahmen geflossen. Heuer würden weitere 15 Millionen Euro bereitgestellt. (mas)