Land Tirol prüft Standorte für Wasserstoff-Tankstellen
Das Land rechnet bis 2030 mit einem Bedarf von etwa fünf Wasserstofftankstellen entlang der Hauptverkehrsrouten. Im Jahr 2050 sollen es bereits 30 sein. Wo optimale Standorte für diese Tankstellen sein könnten, untersucht die Wasser Tirol.
Innsbruck – Das Land Tirol prüft, wo im Bundesland die Errichtung von Wasserstofftankstellen und Standorte für Wasserstoff-Erzeugung sinnvoll ist. „Wir brauchen einen Fahrplan für eine effiziente Energienutzung und den schrittweisen Einstieg in die Wasserstoffmobilität“, sagt LHStv. und Energiereferent Josef Geisler (ÖVP). Man rechne bis 2030 mit einem Bedarf von etwa fünf Wasserstofftankstellen entlang der Hauptverkehrsrouten. Im Jahr 2050 sollen es bereits 30 sein, hieß es in einer Aussendung am Mittwoch.
Wo optimale Standorte für diese Tankstellen und für Wasserstoff-Erzeugungsanlagen sein könnten, untersucht die Wasser Tirol im Auftrag des Landes. „Mit dieser Studie wollen wir einen Orientierungsrahmen für einen wirtschaftlich sinnvollen und geordneten Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in unserem Land geben“, erklärt Geisler. Zwischenergebnisse der Untersuchung zeigen, „dass es entlang der Hauptverkehrsrouten im Inn- und Wipptal sowie über den Fernpass knapp ein Dutzend Standorte gibt“, die dafür infrage kämen, hieß es in einer Aussendung.
Bedarfsgerechte Entwicklung der Infrastruktur
Bei der Produktion, Lagerung und Umwandlung von Wasserstoff gibt es erhebliche Verluste. „Den höchsten Wirkungsgrad der eingesetzten Energie von bis zu 80 Prozent haben wir, wenn die Wasserstoff-Erzeugung in unmittelbarer Nähe von Abnehmern sowohl des Wasserstoffs als auch der bei der Produktion anfallenden Abwärme liegt“, sagt Rupert Ebenbichler von der Wasser Tirol. Dabei komme etwa die Einspeisung in ein Wärmenetz infrage. „Wird die Produktionsanlage darüber hinaus noch über eine direkte Leitung von einem nahe gelegenen Wasserkraftwerk versorgt, steht auch langfristig eine günstige Stromversorgung in Aussicht“, erklärt er.
Die Wasserstoffinfrastruktur soll je nach Bedarf gebaut werden. „Standorte können stufenweise entwickelt und Tankstellen anfänglich mittels Trailern mit Wasserstoff beliefert werden. Erst bei einer ausreichend hohen Nachfrage sollten ergänzend Wasserstoff-Erzeugungsanlagen am Standort errichtet werden“, erklärt Ebenbichler. Überschüssiger Wasserstoff könne außerdem in das Erdgasnetz eingespeist oder in synthetisches Gas umgewandelt werden.
Die in Kürze verfügbare Studie solle Energieversorgern, Tankstellenbetreibern, aber auch Unternehmen, die ihren Fuhrpark oder die Produktion auf Wasserstoff umstellen wollen, als Leitfaden für eine mögliche flächenhaften Erschließung Tirols mit Wasserstoff-Erzeugungs- und -Verwertungsanlagen dienen, heißt es in der Aussendung. (TT.com)