Tirols 2005er-Jahrgang stürmt ins (internationale) Rampenlicht
Die Himmelsstürmer der Tiroler Fußball-Akademie wecken Interesse über die Landesgrenzen hinaus. Insbesondere jene aus dem U16-Team.
Von Alex Gruber
Innsbruck – „Wir sind stolz, dass wir auf Platz drei stehen, die meisten Tore erzielt (50) und am drittwenigsten (27) kassiert haben. Dennoch gibt es viel zu verbessern“, merkte Tirols U16-Coach Michi Baur nach dem 4:1-Sieg über den WAC an. Das Video – „Der Gegner hatte zu viele Chancen“ – wird seinen Schützlingen vor die Augen gehalten.
Im Vorwärtsgang ist die Baur-Truppe mit ihren Toptorschützen Stefan Kordic (14), Florian Micheler und Yannick Vötter (je 11) eine Macht. Kordic absolvierte wie Rechtsverteidiger Alex Weigand bereits ein Probetraining in Karlsruhe, Micheler steht in der Nachwuchsabteilung eines deutschen Bundesligisten auf dem Zettel und Spielmacher Emirhan Acar, der zuletzt beim türkischen U16-Team weilte, wird mit einem Engagement in der väterlichen Heimat in Verbindung gebracht. Der Beraterstab potenziert sich schon in jungen Jahren ...
„Das Geschäft hat sich extrem verändert. Ich bin kein Freund davon, aktiv auf Berater zuzulaufen. Wenn man konstant gut spielt, ergibt sich das von alleine“, notiert Baur, der wie alle anderen AKA-Trainer weiß, dass ja die unterschiedlichsten Persönlichkeiten in den Rohdiamanten stecken. Der eine ist familiär tief verwurzelt, ein anderer mental vielleicht schon bereit für das große Abenteuer. „Deswegen muss man sich die Frage stellen, ob ein gutes Angebot zum jetzigen Zeitpunkt das Richtige ist und ob der interessierte Verein auf die Nachwuchsabteilung setzt, denn ein Wechsel ist immer erst der erste Schritt, man muss sich weiter beweisen“, weiß ein 40-facher ÖFB-Teamspieler wie Baur aus eigener Erfahrung.
Benni Huber, wie Micheler, Weigand (alle drei Sport-BORG-Schüler), Kordic und Acar (beide Sport-HAS) auch Baujahr 2005, spielt ja schon eine Etage höher in Tirols U18 vor. Das Ausnahmetalent aus dem Wipptal soll vor einem Transfer zur TSG Hoffenheim stehen.
⚽ Die Talente bleiben bei Milutinovic im Fokus
Nach vier Jahren als ÖFB-Projekt-12-Trainer zieht sich Goran Milutinovic aus der Talenteschiene des Tiroler Fußballverbandes am Saisonende zurück. Seinen Leitsprüchen wie „Coache den Spieler, nicht die Übung“ wird er als Talentetrainer des FC Stubai (erste Sommercamps inklusive Covid-19-Testmöglichkeit vor Ort sind zu Pfingsten geplant) sowie Individualcoach mit seiner Fußballschule (www.gm-fussballschule.com) weiterhin folgen, eine Station als Kampfmannschaftstrainer im Tiroler Fußball-Unterhaus strebt er nicht mehr an: „Weil es mir riesig Spaß macht, an der individuellen Entwicklung der Talente zu arbeiten.“