Interview mit Peter Lorenz: Debatte über Zukunft Tirols geht heute online weiter
Innsbruck – Mit seinem Befund, wonach ihm der Blick auf Tirol „Schmerzen bereitet“, befeuert Architekt Peter Lorenz die Debatte über die Zukunft des Landes. Lorenz verlangte im TT-Interview ein rigoroses Umdenken in Tourismus und Raumordnung. Beides sei in seiner bisherigen Ausprägung – Massentourismus, Landschaftsfraß, „Wettbewerb der Hässlichkeiten“ – schädlich für Tirol.
Für Lorenz ist die Corona-Krise der ideale Zeitpunkt für ein Umdenken. Es gelte, der Natur wieder mit Respekt zu begegnen, anstatt ständig neuen Rekordzahlen nachzulaufen. Er zeige sich jedoch im Klaren darüber, dass kritische Stimmen in Tirol oft ausgegrenzt würden. Interessengruppen agierten im stillen Kämmerlein.
Das Interview rief zahlreiche Reaktionen hervor. Seitens der ÖVP verwehrte sich Tourismus-Obmann Mario Gerber gegen „pauschale Verurteilungen“. Gerber stimmte aber in dem Punkt zu, dass Qualität statt Masse der künftige Weg sein müsse. Auf viel positives Echo stieß Lorenz in Form von persönlichen Zuschriften und von Leserbriefen in der TT.
Der Gesprächsbedarf ist also groß. Das nimmt die Architekturfakultät der Uni Innsbruck zum Anlass für eine Diskussion via Youtube. Andreas Flora spricht heute um 17 Uhr mit Kathrin Aste, Peter Lorenz und Harald Trapp zum Thema „Tirol oder welches Land wollen wir?“. Über http://gestaltung1.eu kann man live dabei sein. (mark)