Nach Balkon-Absturz mit einer Toten: Gutachten sieht Baumangel
Drei Frauen und ein vierjähriger Bub waren am Ostermontag mitsamt dem Balkon dreieinhalb Meter abgestürzt. Die 55-jährige Oma des Kindes kam dabei ums Leben. Laut Expertise sei der in den 1960ern errichtete Balkon vollkommen falsch gebaut worden.
Lenzing, Wels – Nach dem Absturz eines Balkons in Lenzing (Bezirk Vöcklabruck), bei dem eine Frau ums Leben gekommen ist, deutet ein Gutachten nun auf einen schweren Baumangel hin: Laut der Expertise habe die Errichtung des Balkons "jeglicher Regel der Statik" widersprochen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wels.
Drei Frauen und ein vierjähriger Bub waren am Ostermontag mitsamt dem Balkon dreieinhalb Meter abgestürzt. Die 55-jährige Oma des Kindes kam dabei ums Leben, die Mutter und eine Besucherin wurden schwer verletzt, das Kind nur leicht. Gegen den Wohnungsbesitzer - er soll zuvor die Stützen des Balkons entfernt haben, weil ihm der Vorbesitzer gesagt habe, diese seien nur Zierde - wurde ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet.
Ein von der Staatsanwaltschaft Wels in Auftrag gegebenes Gutachten entlastet den Mann nun aber. Laut der Expertise sei der in den 1960ern errichtete Balkon vollkommen falsch gebaut worden. Ob das Verfahren gegen den Mann nun eingestellt wird bzw. ob gegen jemand anderen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, ist noch offen: Das Gutachten sei noch ganz frisch und man warte auf den Abschlussbericht der Polizei bevor man weitere Schritte setze, so die Staatsanwaltschaft. (APA)