Justiz

166 Jahre Haft für 63 Angeklagte nach Randale am Brenner

63 Männer und Frauen wurden gestern in Bozen wegen Ausschreitungen bei einer Demo im Mai 2016 verurteilt.
© Archivfoto: Böhm

Bozen – Für die 63 Angeklagten hatte die Staatsanwaltschaft Bozen insgesamt 338 Jahre Haft gefordert. Verhängt wurden gestern schließlich 166 Jahre, ein Monat und fünf Tage. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Die Männer und Frauen – allesamt italienische Staatsbürger – mussten sich wegen Ausschreitungen bei einer Demonstration am Brenner im Mai 2016 verantworten. Laut der Südtiroler Tageszeitung wurde dem Vorwurf der Verwüstung und Plünderung nicht stattgegeben. Vielmehr habe es sich laut dem Richter um eine Sachbeschädigung unter erschwerenden Umständen gehandelt.

Mit sechs Jahren Gefängnis erging die höchste Strafe gegen einen Mann aus Rovereto. „Er wurde verdächtigt, einer der Köpfe hinter den Ausschreitungen gewesen zu sein“, heißt es im Bericht der . „Das Strafmaß für die anderen liegt zwischen sechs Monaten und fünf Jahren und vier Monaten. Für 19 Angeklagte wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt. Auch acht Frauen waren in dem verkürzten Verfahren angeklagt, sich an den gewalttätigen Ausschreitungen beteiligt zu haben.“ Und weiter: „Polizeibeamte hatten gefilmt und fotografiert und die chaotischen Szenen festgehalten: Rauchbomben wurden eingesetzt, Ziegelsteine geworfen, und einige der Teilnehmer waren mit Schlagstöcken auf die Ordnungshüter losgegangen. Dabei wurden 17 Polizisten verletzt, acht ließen sich als Nebenkläger ein.“ Die Geschädigten erhalten in Summe 41.000 Euro Schadenersatz – 8216 Euro gehen an das italienische Innenministerium für zerstörte Ausrüstung und Streifenwagen, der Rest an verletzte Beamte. (TT)

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