Neuer Terminal für Holztransport in Jenbach
Von Walter Zwicknagl
Jenbach – Mit der Rückkehr auf die Schiene verzichtet Binderholz Fügen künftig auf 20.000 Lkw-Transporte pro Jahr auf der Straße. Gestern Früh verließ der erste Rundholztransport per Bahn den Jenbacher Bahnhof. Dazu wurde im Dezember 2020 ein Abkommen mit einer Laufzeit von zehn Jahren zwischen Binderholz und den Zillertaler Verkehrsbetrieben unterzeichnet. „Dadurch können rund 68.000 Liter Dieselkraftstoff gespart werden. Etwa 5000 Güterwaggons mit 200.000 Nettotonnen Zuladung werden hier in Zukunft jährlich bewegt“, sagt Helmut Schreiner, technischer Vorstand der Zillertalbahn.
Rechtzeitig fertig geworden ist ein Güterterminal, auf dem täglich drei Züge mit zehn Waggons für jeweils rund 400 Tonnen Rundholz abgefertigt werden können. „Insgesamt wurden 2800 Meter Gleis und elf neue Weichen verlegt und 2500 m² Asphaltfläche hergestellt“, sagt Betriebsleiter Hannes Obholzer. Ein speziell für Binderholz angeschaffter Verschubroboter schiebt die Normalspurwagen aufs Verladegleis, auf dem ein Bagger den Umschlag der Rundhölzer übernimmt. Dann starten die 150 Meter langen Züge zur Fahrt bis zum Anschlussgleis im Sägewerk Fügen. Für einen späteren Zeitpunkt ist laut Schreiner auch der Transport von Schnittholz vom Fügener Standort nach Jenbach geplant. Mittlerweile wurden für die Holztransporte per Bahn – für die es eine Pause von mehr als sieben Jahren gab – zwei Diesellokomotiven angemietet. In drei Jahren sollen diese durch hauseigene Loks ersetzt werden.
„Die Transportverlagerung auf die Zillertalbahn passt uns genau ins Konzept. Aus Kapazitätsgründen mussten wir im Vorjahr 48 Ganzzüge mit Rundholz in Wörgl entladen und das Holz auf der Straße nach Fügen transportieren. Das sind immerhin 2400 Lkw, die nun in Jenbach entladen werden können und per Bahn nach Fügen gelangen. Außerdem können wir auch die Hackgutzüge ab Jenbach verdoppeln“, sagt Martin Sigl, Logistikleiter Binderholz. „Dass es jetzt mit den Holztransporten wieder klappt, ist ein großes Plus“, bemerkt Jenbachs Bürgermeister Dietmar Wallner. Obwohl der Beitrag der Marktgemeinde im Zuge des mittelfristigen Investitionsprogrammes nicht mehr bei 47.000 Euro, sondern bei 139.000 Euro liegen wird.