Nächtigungen in Österreich auf Niveau der 1970er-Jahre
Die Umsätze im Tiroler Tourismus brachen im Jahr 2020 um 32 Prozent ein, zeigt eine Bank-Austria-Analyse.
Wien – Mit dem Neustart des Tourismus am 19. Mai hofft die Branche einiges aufholen zu können. Denn das vergangene Jahr warf den Tourismus um Jahrzehnte zurück. Die Nächtigungen brachen österreichweit 2020 um 36 Prozent auf 98 Millionen ein und damit auf das Niveau der 1970er-Jahre, zeigt eine UniCredit-Bank-Austria-Analyse. Die Umsätze sind nahezu im selben Ausmaß gesunken.
Die höchsten Tourismuseinnahmen weist Tirol mit geschätzten 5,9 Mrd. Euro bzw. einem Anteil von rund einem Drittel am österreichischen Gesamtwert von 17,6 Mrd. Euro im Jahr 2020 auf. Die niedrigsten touristischen Einnahmen erzielte das Burgenland mit nur knapp 400 Mio. Euro bzw. 2,3 Prozent des Österreichwerts. „Durch die unterschiedlichen Gästetrends blieb der Einnahmenausfall 2020 in Kärnten unter 20 Prozent, während die Stadt Wien nach unserer Schätzung mit Abstand die höchsten Einnahmeneinbußen von mehr als 70 Prozent gegenüber 2019 verzeichnen musste. In Tirol lag der Rückgang mit rund 32 Prozent gegenüber 2019 unter dem Österreichdurchschnitt, wie auch noch im Burgenland, Salzburg, Steiermark und Vorarlberg“, meint Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. Allerdings fallen diese Einbußen in Wien aufgrund des niedrigen Anteils des Tourismus an der Gesamtwirtschaft von unter 4 Prozent deutlich weniger stark ins Gewicht als in der Tourismushochburg Tirol mit einem Anteil von fast 15 Prozent am BIP.
Die Ausgaben der Touristen in Österreich pro Übernachtung seien im Jahr 2020 mit durchschnittlich 180 Euro weitgehend unverändert zum Rekordjahr 2019 geblieben.
Nach der verlorenen Wintersaison und wegen der einzuhaltenden Schutzmaßnahmen wird es laut Bruckbauer im Gesamtjahr 2021 nicht gelingen, die Lücke zu schließen, „aber wir sind zuversichtlich, dass schon die kommende Wintersaison fast an Vorjahresergebnisse anschließen kann“. (TT)