Bezirk Imst

Umhausen drückt die Stopptaste für Wohnanlagen

In der Stuibenfall-Gemeinde Umhausen soll ein Baustopp für Wohnanlagen in den kommenden drei Jahren gelten.
© Photo Lohmann, ÖT

Die 800-Jahr-Feier für älteste Kirche des Ötztals wackelt erneut. Wohnbau soll pausieren.

Von Thomas Parth

Umhausen – Aktuell hat die Ötztaler Gemeinde Umhausen mit einer der höchsten Inzidenzzahlen Tirols zu kämpfen. „Vielleicht leider erst im Herbst“, muss auch Pfarrer Thaddäus Slonina dieser Tatsache ins Auge blicken. Denn ursprünglich war für das letzte Jahr die große 800-Jahr-Feier der Pfarre geplant gewesen. In Umhausen steht nämlich die älteste Kirche des Ötztals. Man hatte alle Feierlichkeiten eingeschrumpft und aufs heurige Frühjahr verlegt. Aus dem „Jubiläum im zweiten Anlauf“ Mitte Juni, inklusive Bischofsmesse und Herz-Jesu-Feier, könnte jetzt zwangsläufig eines im dritten Anlauf werden, ist man in Umhausen auf alles gefasst. Fix angegangen wird trotz Corona die Renovierung der Kirche zum Hl. Vitus. Diese Arbeiten seien mit 170.000 Euro veranschlagt und würden von Land, Gemeinde und Gedächtnisstiftung sowie Kirche getragen.

Ein Wohnbau-Projekt mit „betreubarem Wohnen“, das vier Reihenhäuser umfasst und Senioren die Möglichkeit bietet, betreut zu werden, befindet sich in Realisierung. „Wir haben sogar verdichteten Wohnbau ermöglicht, aber danach gibt es in Umhausen einen Stopp“, informiert BM Jakob Wolf.

Aus den bekannten Gründen, wie dem größeren Druck auf Betreuungseinrichtungen von Kindern und Senioren plus dem nötigen Ausbau der Infrastruktur, wolle man in Umhausen eine Verschnaufpause einlegen. „Die Gemeinde hat während der letzten vier Jahre mit dem sozialen Wohnbau im Vorderen Ötztal ihren Beitrag geleistet.“ Auch der Bezug zum Dorf müsse sich entwickeln.

Die „Stopptaste“ werde von der Gemeinde Umhausen offensiv kommuniziert und an mögliche private oder soziale Bauträger weitergegeben. „Auf Anfragen werden wir den Bauwerbern mitteilen, dass wir in den kommenden drei Jahren keine Bebauungspläne ausstellen werden“, zeigt BM Wolf auf. Der Bedarf an Wohnungen sei in der Gemeinde mit 3397 Einwohnern (Stand gestern) vorläufig gedeckt. „Es braucht auch einige Zeit, unsere neu zugezogenen Gemeindemitglieder in die Dorfgemeinschaft aufzunehmen“, so der Bürgermeister.

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