Bezirk Kufstein

Vorhang auf fürs Kufsteiner Stadttheater

Das Stadttheater Kufstein rund um Obfrau Hildegard Reitberger (3. v. l.) hat sich für heuer sechs Produktionen vorgenommen.
© Hrdina

Kufstein – Endlich gehen auch bei den Amateurbühnen wieder die Scheinwerfer an. Doch erlaubt heißt nicht immer auch möglich, wie Hildegard Reitberger schildert. Die Obfrau des Kufsteiner Stadttheaters zeigt sich zwar optimistisch, dass die 80 aktiven Mitglieder heuer die sechs vorgenommenen Produktionen über die Bühne bringen werden (www.stadttheater-kufstein.at), weniger Plätze im Publikum seien dafür hinnehmbar. Doch die Regeln für die Proben brächten viele Laienbühnen unter Druck. „Wenn ein Regisseur mit vier Schauspielern arbeitet, braucht er einen 100 m² großen Raum. Welche Amateurbühne hat so etwas?“

Die Kufsteiner weichen mit ihrem ersten Stück heuer in den Festungsvorhof aus. Dort soll ab 17. Juni „Ödipus Rex“, basierend auf den Texten Sophokles, als Freilichtspiel inszeniert werden. „Kern der Geschichte ist der Umgang von Herrschern und Bürgern mit einer Seuche“, weist Regisseur Klaus Reitberger auf die Aktualität des knapp 2500 Jahre alten Stoffes hin und verrät: Desinfektionsmittel, Videokonferenzen und Masken sind fix dabei.

Das Junge Stadttheater wird für das Kinder- und Jugendtheaterfestival „Brucklinn – Youth Theatre Building Bridges“ Ende Juni in Innsbruck einen Kurzfilm über Identitätsfindung der Jugendlichen im Lockdown einreichen. Die Kufsteiner werden außerdem als eine von elf Amateurbühnen bei der Gemeinschaftsproduktion „Allerhand Kreuzköpf“ der Volksschauspiele Telfs und dem Theaterverband Tirol Ende Juli/August vertreten sein.

Weiter geht es im September mit Gesang ins Mexico City der 1950er-Jahre: Das Thema Gewalt an Frauen wird in El Dante eine zentrale Rolle spielen.

Die aktuellen Regelungen gelten vorerst bis 16. Juni – Planungssicherheit Fehlanzeige. Obfrau Reitberger: „Wir bleiben zuversichtlich.“ (jazz)

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