Bär in Serfaus und Sautens nachgewiesen, zwei Wölfe in Schmirn
Elf Schafe, die am Lader Heuberg tot aufgefunden worden waren, dürften von einem Bären gerissen worden sein. In Schmirn und in Neustift im Stubaital wurden seit Anfang Mai drei unterschiedliche Wölfe nachgewiesen. Auch in Osttirol gibt es neue Untersuchungen aufgrund von drei toten Schafen.
Serfaus, Sautens, Schmirn – Eine genetische Untersuchung hat ergeben, dass jene elf Schafe, die am 8. Juni am Lader Heuberg im Gemeindegebiet von Serfaus tot aufgefunden worden waren, wohl von einem Bären gerissen worden sind. Das teilte das Land Tirol am Freitagvormittag in einer Aussendung mit. Auch bei zwei toten Schafen im Gemeindegebiet von Sautens konnte die DNA eines Bären nachgewiesen werden. Hier waren insgesamt drei tote Schafe gefunden worden.
Bereits am 28. Mai war ein Bär anhand eines Risses in Umhausen genetisch bestätigt worden. Ob es sich in allen drei Fällen um ein und denselben Bären handelt, soll nun mit Hilfe einer weiteren genetischen Untersuchung geklärt werden. Aufgrund der zeitlich nahe beieinanderliegenden Bärennachweise an unterschiedlichen Orten sei allerdings davon auszugehen, dass es sich um zwei verschiedene Bären handelt, hieß es.
Drei verschiedene Wölfe in Schmirn und Neustift
Für die bereits bestätigten Wolfsrisse vom 20. Mai in Schmirn und einer am 24. Mai gefundenen Losung (Kot) ebenfalls in Schmirn liegt nun auch das Ergebnis der Genotypisierung vor. Es handelt sich dabei um einen männlichen, bisher noch nicht in Österreich nachgewiesenen Wolf mit der Bezeichnung „110 MATK“.
Anhand der Proben bei einem am 23. Mai untersuchten Rehs im Gemeindegebiet von Schmirn wurde hingegen ein anderer Wolf mit der Bezeichnung „111MATK“ nachgewiesen. Demnach haben sich in Schmirn im Mai dieses Jahres zwei verschiedene männliche Wölfe aufgehalten.
Das am 5. Mai in Neustift im Stubaital gerissenen Rotwild wurde einem Wolf mit der Bezeichnung „108MATK“ zugeordnet. Dieser wurde ebenfalls noch nicht in Österreich nachgewiesen.
Bisher alle Wölfe aus italienischer Population
Alle im heurigen Jahr in Tirol bislang genetisch bestätigten Wölfe stammen aus der italienischen Population. Dies gilt auch für den auf der Europabrücke überfahrenen Wolf. Die pathologische Untersuchung dieses Tieres erbrachte laut Land Tirol keine Hinweise auf Erkrankungen oder auch Schussverletzungen.
Keine DNA eines Großraubtieres wurde bei den im Gemeindegebiet von Inzing tot aufgefundenen Puten nachgewiesen. Von der Untersuchung in den Gemeindegebieten von Oberhofen und Gries im Sellrain aufgefundenen toten Schafen liegen noch keine DNA-Befunde vor. Ebenfalls noch in Abklärung ist ein Riss vom 21. Juni im Gemeindegebiet von St. Leonhard im Pitztal.
Keine Hinweise auf große Beutegreifer brachten die untersuchten Proben eines Rehs in Umhausen (7. Juni) und eines Schafes in Silz (11. Juni).
Drei tote Schafe in Anras begutachtet
Im Gemeindegebiet von Anras in Osttirol hat der örtlich zuständige Amtstierarzt indes am Freitag auf einer Alm drei tote Schafe begutachtet und Proben für eine genetische Untersuchung zur Klärung der Beteiligung eines großen Beutegreifers genommen. Weitere fünf Schafe werden derzeit noch vermisst. (TT.com)