Duisburg

Loveparade-Unglück mit 21 Toten jährt sich zum elften Mal

Im stillen Gedenken an die Opfer des Loveparade-Unglücks zünden Menschen Kerzen an der Gedenkstätte und dem Tunnel an der Karl-Lehr-Straße am Vorabend des Jahrestages an.
© APA/dpa/Strauch

Elf Jahre ist es schon her, dass in Duisburg 21 Menschen bei einer Technoparade ums Leben kamen. Es war die letzte Loveparade. Wie in jedem Jahr wird der Toten und der mehr als 650 Verletzten am Jahrestag wieder in einer kleinen Feier gedacht.

Duisburg – Vor elf Jahren starben bei der Loveparade in Duisburg 21 junge Menschen in einem unfassbaren Gedränge. Zum Jahrestag am 24. Juli werden wieder Angehörige und Verletzte an der Unglücksstelle erwartet, an der später eine Gedenkstätte errichtet wurde.

Auch bei der „Nacht der 1000 Lichter“ am Freitagabend war der Opfer gedacht worden. An der Gedenkstätte und im Zugangstunnel wurden dabei zahlreiche Kerzen entzündet. Die „Nacht der 1000 Lichter“ findet traditionell am Vorabend des Jahrestages statt.

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Am 24. Juli 2010 waren am einzigen Ein- und Ausgang der Technoparade 21 Menschen im Alter von 17 bis 38 Jahren erdrückt worden. Mindestens 652 Loveparade-Besucher wurden damals verletzt.

Am Samstagnachmittag ist für die Angehörigen eine Andacht in der Salvatorkirche geplant. Anschließend gibt es an der Gedenkstätte eine öffentliche Gedenkfeier. Beteiligt sind unter anderem der Duisburger Liedermacher Philipp Eisenblätter sowie der Vorsitzende des Kuratoriums der Loveparade-Stiftung, Jürgen Thiesbonenkamp.

Ein Strafverfahren gegen ursprünglich zehn Angeklagte war im Frühjahr 2020 ohne Urteil eingestellt worden - wegen vermutlich geringer Schuld. Das Gericht hatte am Ende festgestellt, dass eine „Vielzahl von Umständen“ zu dem tödlichen Gedränge geführt habe. So sei etwa der Veranstaltungsort für das Konzept und die Besuchermengen nicht geeignet gewesen. Vereinzelungsanlagen und Schleusen an den Eingängen seien nicht auf die erwartenden Personenmengen ausgerichtet gewesen.

Das Gericht hatte außerdem festgestellt, dass das Unglück auch am Veranstaltungstag noch hätte verhindert oder zumindest in den Folgen hätte abgemildert werden können. (dpa)

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