Sardinien

Schwere Brände auf Sardinien: EU entsendet Löschflugzeuge

Vermutet wird, dass der Brand gelegt worden sei.
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Die auf der italienischen Insel tobenden Brände zerstörten bisher 20.000 Hektar Land, töteten Tiere und sind laut Präsident Solinas eine "beispiellose Katastrophe".

Cagliari – Italien hat die EU gebeten, Löschflugzeuge zu entsenden, um die schweren Brände unter Kontrolle zu bringen, die seit Samstag im Westen Sardiniens toben. 1500 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, berichteten Medien. Die Europäische Union erklärte sich bereit, vier Flugzeuge zur Verfügung zu stellen.

Luigi Di Maio berichtete auf Facebook, dass Italiens Zivilschutzbehörde um Canadair-Flugzeuge gebeten habe. "Zwei Flugzeuge sind bereits auf dem Weg aus Frankreich, ich danke dafür", schrieb der Außenminister.

Die Brände wüteten in der Provinz Oristano im Westen der Insel und zerstörten 20.000 Hektar Land, töteten Tiere und beschädigten Häuser und Landwirtschaftsunternehmen. Es gab keine Berichte von Todesfällen oder schweren Verletzungen. Heiße südwestliche Winde erschwerten den Kampf gegen die Flammen.

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Christian Solinas, Präsident der Region Sardinien, bezeichnete die Brände als "beispiellose Katastrophe". Es sei noch nicht möglich, das volle Ausmaß der Schäden zu bestimmen. Es wird vermutet, dass der Brand gelegt worden sei.

Obwohl die Strafen für Brandstiftung sehr streng sind und vier bis zehn Jahre Gefängnis drohen, sind Feuer nach wie vor eine sommerliche Plage in Italien. Viele werden aus bauspekulativen Gründen gelegt. Vor allem im Süden wolle man dadurch aber auch die staatliche Aufforstung erzwingen, berichteten Experten. Dafür würden dann Arbeitslose aus der Region eingesetzt. (APA)