Coronavirus

27 Prozent der jetzt Positiven in Tirol sind mindestens einmal geimpft

Man kann sich trotz Impfung anstecken und das Virus auch weitergeben. Die Impfung schützt aber vor schweren Verläufen.
© APA/Pfarrhofer

Innsbruck – Die Beach-Party-Teilnehmer sorgen in vielerlei Hinsicht für Schlagzeilen. So wird klar, dass viele Jugendliche, die an dem Festival „Austria goes Zrce“ teilnahmen, bereits voll immunisiert waren und sich trotzdem angesteckt haben. In Niederösterreich seien von 38 am Mittwoch positiv getesteten Personen bereits 33 geimpft gewesen, 13 davon vollimmunisiert, berichtete der Veranstalter.

Impfdurchbruch heißt der Fachausdruck für diese Erscheinung. Als Impfdurchbruch gilt, wer auch Symptome entwickelt. Beim Testen hingegen hat es keine Relevanz, ob jemand nach dem Testen erkrankt. Ein positives Testergebnis reicht aus, um den Betroffenen in Quarantäne zu schicken. Handelt es sich nicht um eine besonders gefährliche Virusmutation, bleibt Geimpften und Genesenen die Quarantäne erspart. Bei Impfdurchbrüchen gibt es ein eigenes Prozedere.

Kurzquarantäne für Geimpfte

Wird ein Geimpfter positiv getestet, gibt es eine Art Kurzquarantäne. Man wisse, dass Geimpfte oft nur kurzzeitig vom Virus besiedelt seien, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Mit einem zweiten Test wird nach 48 Stunden kontrolliert, ob die Viruslast noch ansteigt. Liegt der CT-Wert dann bereits über 30, wird die Quarantäne beendet. Dieser Wert gilt als Richtwert dafür, ob jemand ansteckend ist.

Bei den Testergebnissen wurde der CT-Wert nicht berücksichtigt. Man musste in Quarantäne bleiben, auch wenn der CT-Wert über 30 oder 32 lag und obwohl verschiedene Wissenschafter gefordert hatten, den CT-Wert zu berücksichtigen.

In Tirol sind derzeit 388 positiv Getestete registriert. 11,3 Prozent davon haben eine erste Impfung erhalten, 15,6 Prozent sind zweimal geimpft. Das heißt, dass 27 Prozent der derzeitigen Fälle mindestens einmal geimpft sind. Eine erste Schutzwirkung setzt laut Krisenstab zwei Wochen nach der ersten Impfung ein. Als vollimmunisiert gilt man 14 Tage nach der zweiten Impfung. „Die Impfung schützt vor einem schweren Krankheitsverlauf, eine Infektion mit dem Coronavirus kann jedoch nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden“, sagt der Krisenstab dazu. Man könne nicht ausschließen, dass Geimpfte das Virus weitergeben. Das Land verweist auf eine Studie der Uni Innsbruck, wonach in Schwaz die Corona-Infektionen durch die Impfung eingedämmt und die Ausbreitung des Südafrikavirus gestoppt werden konnte. Die Impfung reduziere zudem die Hospitalisierungsrate.

Neueste Studien aus Israel belegen, dass die Impfung die Hospitalisierungsrate niedrig hält, aber es auch in Einzelfällen Geimpfte gibt, die im Spital landen. (aheu)

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