100 Prozent für neuen Galtürer Bürgermeister Hermann Huber
Bürgermeister Hermann Huber tritt die Nachfolge von Toni Mattle an. Seinem neuen Vize ließ der Neo-Dorfchef gar keine Wahl.
Von Matthias Reichle
Galtür – Nach knapp 30 Minuten hatte Galtür nicht nur einen neuen Bürgermeister, sondern auch einen neuen Vize und einen neuen Gemeindevorstand. Kurz und bündig schloss das Dorfparlament am Donnerstag die Lücke, die nach dem Wechsel von Langzeitbürgermeister Toni Mattle in die Landespolitik entstanden war.
Zu seinem Nachfolger wurde einstimmig sein Listenkollege und langjähriger Vizebürgermeister Hermann Huber gewählt – auch von den vier oppositionellen Mandataren. „Ich sehe das als Auftrag, den großen Rucksack von Toni aufzunehmen und das Beste für die Gemeinde zu tun“, betonte Huber und dankte Mattle, der zur Sitzung gekommen war, für seinen Einsatz „in schweren und in guten Zeiten“.
Das Wort „Altbürgermeister“ kam ihm aber noch schwer über die Lippen. Knapp 30 Jahre hatte sein Vorgänger, der 1992 zum Galtürer Dorfchef gewählt worden war, die Gemeinde geleitet. Er wurde Anfang Mai überraschend Wirtschaftslandesrat – eine Funktion, die mit der des Bürgermeisters unvereinbar ist.
Huber hatte die Gemeinde seither interimistisch geleitet. Der 59 Jahre alte Hotelier ist seit 1992 in der Gemeindepolitik und war 18 Jahre lang Mattles rechte Hand.
In einem zweiten Durchgang, den Martin Walter mit zehn zu einer Stimme für sich entschied – eine Stimme fiel auf Gemeinderat Martin Lorenz –, wurde dann auch der neue Vizebürgermeister gekürt. Dieser kam gar nicht erst zu Wort. „Danke, dass du die Wahl annimmst, eine andere Wahl lasse ich dir nicht“, fiel ihm Huber gleich ins Wort. Das Gleiche beim neuen Gemeindevorstand Christoph Pfeifer, der acht Stimmen erhielt. Drei Stimmen entfielen beim dritten Wahlgang wieder auf Martin Lorenz.
Altbürgermeister und Neo-Wirtschaftslandesrat Mattle nutzte die Gelegenheit, jedem Einzelnen Danke zu sagen. „Wenn der Gemeinderat gut zusammenarbeitet und man im Gemeindeamt ein verlässliches Team hat, dann ist das ein angenehmes Gefühl“, betonte er. Auch Huber streute Mattle Rosen: Er habe wie kein anderer „mit Fachwissen und Gefühl zum Wohle der Gemeinde gearbeitet“.