Tiroler Quartett in Tokio: „Die Vorfreude auf die Paralympics überwiegt“
In zwei Wochen beginnen die Spiele der Behindertensportler in Tokio. Tirol schickt zwei Neulinge und zwei Routiniers ins Medaillenrennen.
Innsbruck – Nach den Spielen ist vor den Spielen, denn für vier Tiroler Paralympics-Starter steht die Medaillenjagd in Tokio unmittelbar bevor. Das Land Tirol mit LH Günther Platter und Sportlandesrat Josef Geisler verabschiedete die kleine, aber feine Tiroler Abordnung kürzlich zu den Spielen. Para-Dressurreiterin Valentina Strobl fehlte, weil sie bereits mit ihren Pferden in Aachen (GER) in Quarantäne musste, um in Japan einreisen zu dürfen. Für die Wildschönauerin ist es ebenso die erste Teilnahme an den Paralympics wie für Handbiker Alexander Gritsch aus Tarrenz, der kürzlich mit WM-Bronze in Portugal aufzeigen konnte. „Die Vorfreude auf die Spiele überwiegt, natürlich ist man auch aufgeregt“, sagte er.
Tischtennis-Ass Krisztian Gardos tritt in Tokio bei seinen zweiten Paralympics an. 2016 holte der Innsbrucker Bronze, bei der WM 2018 Einzel-Gold. Der 59-jährige Rollstuhl-Tennisspieler Martin Legner aus Mils ist der Routinier und erfahrenste Athlet im ÖOC-Team. Er tritt bereits zum achten Mal an. Für die Sportler mit Beeinträchtigungen sind die wegen Corona um ein Jahr verschobenen Paralympics (24. August bis 5. September) der Höhepunkt, auf den sie nun gleich fünf Jahre hingearbeitet haben.
Insgesamt 24 rot-weiß-rote Athleten nach Japan
Die Pandemie bleibt ein Thema. „Was man vor Ort gesehen hat, lässt uns dem Ganzen zuversichtlich entgegenblicken“, meinte etwa Petra Huber, Generalsekretärin des Österreichischen Paralympischen Komitees (ÖPC). 24 Personen umfasst das rot-weiß-rote Team, das in Japan in acht Disziplinen um Medaillen kämpft. Das größte Aufgebot stellt der Radsport mit sechs Athleten, auch in der Leichtathletik, im Kanu, im Reiten, Schwimmen, Tischtennis, Triathlon und im Rollstuhltennis wird Österreich vertreten sein.
Die jüngste Teilnehmerin ist die Schwimmerin Janina Falk mit 18 Jahren. Die Wienerin, die an einer Sehschwäche leidet, wird außerdem als erste Österreicherin mit einer mentalen Beeinträchtigung bei Paralympics antreten.
Beim ÖPC ist man aufgrund der 2012 in London (13) und 2016 in Rio (9/1 Gold, je 4 Silber und Bronze) errungenen Medaillen zuversichtlich, auch diesmal wieder Edelmetall mit nach Hause zu bringen. Es sind Rio-Medaillengewinner wie Dressurreiter Josef Puch, Handbiker Walter Ablinger, Schwimmer Andreas Onea oder Speerwerferin Natalja Eder wieder mit dabei. An eine Absage aufgrund der Pandemie denkt laut Huber „niemand“. (APA, ben)