Umweltschutz

Umweltschützer kritisieren Italiens Wasserverschmutzung

Eine in drei der untersuchten Proben soll die gesetzlichen Grenzwerte der Wasserverschmutzung überschreiten. (Symboldbild).
© Robert Parigger

Die Umweltschutzorganisation Legambiente konnte starke Wasserverschmutzung an Italiens Stränden und Seen feststellen. Bei jeder dritten Wasserprobe der Seen überschritt die Bakterienzahl die gesetzlichen Grenzwerte.

Rom – Die Umweltschutzorganisation Legambiente hat zum Höhepunkt der Tourismussaison die Wasserverschmutzung an Italiens Stränden kritisiert. Jede dritte Wasserprobe war mit erhöhten Bakterienzahlen belastet, schrieben die Umweltschützer in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. Bei ihren Untersuchungen entlang der Küste haben sie 263 Wasserproben entnommen.

Diese Wasserproben wurden im Labor des Legambiente-Schiffs "Goletta Verde" untersucht. Die meisten Verunreinigungen – beispielsweise mit Kolibakterien – fand man an Mündungen von Flüssen, Kanälen oder an Stellen, wo ungeklärte Abwässer eingeleitet wurden. Auch in der Nähe von Badeanstalten oder Stränden seien erhöhte Bakterienwerte aufgefunden worden.

Ein Drittel der Proben überschreitet gesetzlichen Grenzwert

Weiters untersuchte Legambiente die Wasserqualität in 34 Seen in elf verschiedenen italienischen Regionen. Insgesamt wurden hierfür 126 Proben entnommen. Ein Drittel der Proben wurde als über dem gesetzlichen Grenzwert liegend eingestuft. Von den Gewässern, bei denen die Grenzwerte überschritten wurden, wurden 64 Prozent der Proben an den Mündungen von Kanälen, Flüssen und Bächen entnommen.

📽️ Video | Das Video zum Thema von Legambiente auf Italienisch

Bereits vier Vertragsverletzungen der EU

Der Umweltverband bekräftigt die Dringlichkeit, mehr Investitionen in die Effizienz von Kläranlagen und das Abwassernetz zu stecken. "40 Prozent der Abwässer in unseren Städten werden nicht ausreichend gereinigt. Die EU hat Italien bereits mehrfach gewarnt und vier Vertragsverletzungsverfahren wegen Nichteinhaltung der europäischen Abwasserrichtlinie eingeleitet. Bis heute haben die Bußgelder unser Land mehr als 77 Millionen Euro gekostet", hieß es in einem Schreiben von Legambiente. (APA)

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