Traumtag beim TT-Café in der Haller Altstadt
Strahlender Sonnenschein, spannende Gäste, großes Besucherinteresse: Beim gemütlichen Frühstück am Stiftsplatz passte alles zusammen.
Hall –Das TT-Café am historischen Haller Stiftsplatz gilt als einer der schönsten und beliebtesten Stopps auf der großen Frühstückstour – was sich gestern erneut bestätigte: Bei sommerlichem Prachtwetter genossen zahlreiche Besucher den ganzen Vormittag lang das kostenlose Frühstück mit Kaffee von Wedl/Testa Rossa, knusprigem Gebäck aus der Hofer Backbox und Silberquelle-Mineralwasser. Zu den Klängen von Prime Time machte sich sofort gesellige Stimmung in der Altstadt breit.
Gut gelaunt zeigten sich auch die namhaften Gäste, die TT-Chefredakteur Mario Zenhäusern und Moderatorin Judith Nagiller auf der Bühne willkommen hießen. Zum Auftakt gab es geballte Frauenpower: BM Eva Posch erzählte u. a., warum sich die Haller Altstadt mit ihren über 300 Betrieben gerade in Krisenzeiten als das „pulsierende Herz der Region“ bewährt habe. Daniela Kampfl berichtete von den ersten drei Monaten als Milser Bürgermeisterin, die sie als „absoluter Teammensch“ gut bewältigen konnte. Die beiden Ortschefinnen, zwei von nur 18 in den 279 Tiroler Gemeinden, wollen mehr junge Frauen für die Politik begeistern: „Für die Heimatgemeinde zu arbeiten, ist die schönste Aufgabe, die es gibt.“
Was den Dauerbrenner Verkehrsbelastung angeht, bleibt die Forderung nach einer zusätzlichen Autobahnanbindung aufrecht – wobei Kampfl auch bei den Öffis noch „Luft nach oben“ sieht.
Am Thema Corona führte im Gespräch mit Gesundheitslandesrätin Annette Leja kein Weg vorbei: „Jetzt geht es darum, möglichst viele Menschen möglichst schnell zu impfen, das sichert uns den Weg zurück ins Leben, das wir alle haben wollen“, lautete ihr Appell. Leja sprach auch über die „schöne Herausforderung“, in Krisenzeiten in die Politik einzusteigen, den multidisziplinären Behandlungspfad für Long-Covid-Patienten oder die Neustrukturierung des Pflegebereichs: Es gelte, möglichst viele Menschen für die Pflege aus- und fortzubilden, „damit sie ihr ganzes Berufsleben dort bleiben“.
Für die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) habe Corona einen Einbruch von 20 % bei den Beiträgen gebracht, bilanzierte Arno Melitopulos-Daum, Fachbereichsleiter bei der ÖGK. Jetzt sei man aber wieder auf normalem Niveau. Rücklagen, welche die gut wirtschaftende Tiroler Kasse bei der Fusion in die ÖGK einbrachte, werde man nun schrittweise für Tiroler Projekte wieder zurückholen, kündigte er an. Von den neuen Primärversorgungszentren erwartet er sich „Rückenwind“ in Sachen hausärztlicher Versorgung.
Die Pandemie spürte auch Gabriele Pfurtscheller, Landesleiterin der Tiroler Bergwacht: „Je mehr Leute am Berg unterwegs sind, desto mehr schwarze Schafe gibt es.“ Zum Glück würden aber nur wenige die Natur als „Freizeitpark“ betrachten. Die Bergwacht darf künftig übrigens wieder selbst Organmandate ausstellen – „wobei wir es in der Regel im Guten zu lösen versuchen“.
Apropos Berg: Walter Höllwarth, Geschäftsführer der Glungezerbahn, ließ die über 20 Mio. Euro schweren Modernisierungsmaßnahmen der letzten Jahre am Glungezer Revue passieren – und gab Einblick in weitere Vorhaben: Heuer wolle man die Rodelbahn in Betrieb nehmen, die neue Talabfahrt steht vor der Einreichung, weitere Sommerattraktionen sind geplant. „Eventberg“ wolle man aber keiner sein. Dank der vielen einheimischen Besucher kann die Bergbahn trotz Corona sogar mit einem Plus bilanzieren.
Zum Finale gab es dann ein Triple-Pack aus jungen Nordischen Kombinierern: Doppelweltmeister Johannes Lamparter steigt nach einer Blinddarm-OP nächste Woche wieder ins Training ein. Nach einer Saison, in der „alles aufgegangen ist“, wartet nun Olympia in Peking als großes Ziel: „Dabei sein und eine Top-Leistung abrufen“, lautet die Devise. Am wichtigsten sei aber, „fit und gesund zu bleiben“.
Viel vor haben auch Christian Deuschl und Florian Kolb, ebenfalls vom Nordic Team Absam und mit Lamparter seit Kindertagen befreundet. Sie erklärten, dass die Basis für die nächste Saison jetzt beim Sommertraining gelegt werde. Deuschl will sich vor allem im Langlauf weiterentwickeln, Kolb im Juniorencup Fuß fassen – und Chancen auf Weltcup-Starts nützen, wenn sie sich auftun.
Die Chance beim TT-Café-Gewinnspiel nützten Nada Dolic, die eine Testa-Rossa-Kaffeemaschine gewann, und Milka Saischek, die sich über einen 300-Euro-Einkaufsgutschein freuen darf. (md)