Köstinger: „Ein klares Bekenntnis für Bergbau“
Bergbauministerin Elisabeth Köstinger möchte den Abbau von Rohstoffen wie seltenen Erden auch in Österreich forcieren.
Innsbruck – Die Corona-Krise und die damit verbundenen Probleme haben eines deutlich gemacht: die Abhängigkeit Europas von China. Dies gilt auch für die so genannten seltenen Erden, die anders als der Name vermuten lässt gar nicht so selten vorkommen, auch in Österreich. Und diese Ressourcen gilt es zu heben, betont die zuständige Bundesministerin Elisabeth Köstinger in einem Gespräch mit der
Die Energiewende erfordere, dass die Rohstoffpolitik und deren Anforderungen genau unter die Lupe genommen werden. „Was wir brauchen, ein klares Bekenntnis zum Bergbau“, so die Ministerin. Schließlich steige der Bedarf an Rohstoffen, die für die Energiewende notwendig sind, enorm. „Im Bereich der Windräder sehen wir bis 2030 eine Versechsfachung des Bedarfes und eine Verfünfzehnfachung bis 2050. Im Lithiumbereich haben wir die gleiche Situation. Wir gehen bis 2050 von einer Versechzigfachung des Bedarfs aus, um alleine den Bedarf für Elektroautos und Speichersysteme zu decken“, erklärt Bernd Schäfer, Rohstoffexperte und CEO von EIT RawMaterials, dem weltweit größten Konsortium im Rohstoffsektor. Daher gelte es zum einen, die Möglichkeiten, die Europa hat, zu nutzen, und zum anderen eine in diesem Bereich noch völlig unterdimensionierte Kreislaufwirtschaft zu etablieren. „Wir brauchen dazu auf jeden Fall den Ausbau im Mining, damit am anderen Ende die Kreislaufwirtschaft funktioniert“, so Schäfer. Doch dies bringe naturgemäß hohe Investitionskosten mit sich. Ein Instrument sei hier eine Förderung über den neuen, mit 750 Mrd. Euro dotierten Recovery-Fonds der EU.
Köstinger verweist auch auf die mit 90 Mrd. Euro enorme Wertschöpfung des Rohstoffsektors in Österreich. „Das ist ein Viertel der österreichischen Wirtschaftsleistung“, so die Ministerin. Zudem sichere dieser Bereich rund eine Million Arbeitsplätze. (hu)