Flug MH17

Prozess zum Abschuss von Flug MH17: Angehörige haben das Wort

Ria van der Steen (Mitte) tritt als Sprecherin für die Angehörigen von Opfern auf.
© KOEN VAN WEEL

Kiew, Den Haag – Im Strafverfahren um den Abschuss des Passagierflugs MH17 über der Ostukraine haben seit Montag die Angehörigen der Opfer das Wort. Wie das Gericht mitteilte, erhalten bis Ende September rund 90 Angehörige die Möglichkeit, über den Verlust ihrer Lieben und die Folge der Tragödie in den vergangenen sieben Jahren zu sprechen. In dieser sehr emotionalen Phase des Prozesses werden die Angehörigen durch professionelle Helfer unterstützt.

Die meisten Betroffenen wollen sich selber im Gerichtssaal äußern, manche tun dies mit einer Videobotschaft von einem anderen Ort aus oder über ihren Anwalt. Das Passagierflugzeug der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 über umkämpftem Gebiet der Ostukraine von einer Luftabwehrrakete des russischen Typs Buk abgeschossen worden. Alle 298 Menschen an Bord starben, die meisten waren Niederländer. Nach Ergebnissen der internationalen Ermittler kam die Rakete aus Russland und war von prorussischen Rebellen abgefeuert worden. Vor einem Strafgericht in den Niederlanden läuft ein Strafprozess gegen vier Hauptverdächtige, drei Russen und ein Ukrainer. Moskau weist jegliche Mitverantwortung strikt zurück und beschuldigt stattdessen die Ukraine.

Wie das Gericht am Montag mitteilte, wird der Prozess noch bis mindestens September kommenden Jahres laufen. Die Urteile könnten nach bisheriger Planung frühestens am 22. September 2022 gesprochen werden, weitere mögliche Termine seien der 17. November oder der 15. Dezember 2022. (APA, dpa)

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