Bezirk Landeck

Schock nach Großbrand in Stanz sitzt tief: Spendenkonten eingerichtet

Isabell und Gebhard Wörz vor der Brandruine ihres Stalls. Die Brandermittler waren bis zum Abend auf der Suche nach den Brandursachen.
© Reichle

Für die Betroffenen des Großbrands in Stanz wurden Spendenkonten eingerichtet. Ein 62-Jähriger verlor sein Haus.

Von Matthias Reichle

Stanz b. Landeck – „Wir sind zur Rettung der Viecher in den Stall hinein – in letzter Minute“, erzählt Gebhard Wörz. Es ist wahnsinnig schnell gegangen. Gemeinsam mit seinem Bruder lief der Bauer Samstagfrüh in das bereits stark verrauchte Wirtschaftsgebäude, um seine Tiere herauszuholen. „Überall sind die Bretter, Dachziegel heruntergebrochen.“

„Ich wurde durch die Sirene geweckt“, erzählt er. Der gesamte Stadel stand da bereits auf 30 Metern Länge in Vollbrand. „Es war alles feuerrot.“ Gestern war die Familie beim Aufräumen, die Brandermittler durchkämmten die Ruine. Vom Dachstuhl des Stadels sind nur einige verkohlte Balken übrig, ein rußiger Kamin ist stehen geblieben, im Heu flammen immer wieder einzelne Glutnester auf. In Stanz spricht man trotzdem von einem „Wunder“, dass nicht mehr passiert ist. Die vierköpfige Familie mit der fünf- und der achtjährigen Tochter, der Großmutter und ihrer Pflegerin hatten sich bereits beim Nachbarn in Sicherheit gebracht. „Die Flammen sind bis auf fünf Meter ans Wohngebäude heran“, so Wörz. Dass es noch steht, kann die Familie gar nicht fassen. Ihr Nachbar hatte nicht so viel Glück. Das Haus ihres 62-jährigen Nachbarn ist nicht mehr bewohnbar, wie der Bürgermeister Ferdinand Beer erklärt. „Wenn jemand seine Heimat, wo er sein ganzes Leben verbracht hat, verliert, ist das schlimm.“

Hier können Sie spenden

Die Gemeinde hat für beide Betroffene jeweils ein Spendenkonto bei der Volksbank eingerichtet

  • Familie Wörz: AT65 4239 0030 0007 8490
  • Familie Zangerle: AT05 4239 0030 0007 8503

Bei der Familie Wörz sind die Schäden groß – auch die Maschinen und das Futter für die Tiere sind zerstört worden. Über 20 Kühe haben für diesen Winter noch kein Dach über dem Kopf. Man hofft auf Hilfe. Ein Wunder war es auch, dass keines der Tiere ums Leben gekommen ist. Ein Kälbchen war ins brennende Gebäude zurückgelaufen, es hat aber im vorderen Teil des Gebäudes überlebt. Die Pferde hielt man zunächst für tot. Es war schon Brand aus, als man ihr Wiehern hörte. Ein Pferd hat Verbrennungen am Maul und an den Beinen, wird aber überleben. „Die Feuerwehrleute haben hervorragenden Einsatz geleistet“, betont die Familie. Wörz berichtet von einer Welle der Hilfsbereitschaft in Stanz.

Am Abend stand dann das Ergebnis der Brandermittlungen fest. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das Feuer auf einen technischen Defekt am Traktor zurückzuführen. Hinweise auf eine strafbare Handlung ergaben sich nicht.

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