Jakob Schubert mit WM-Gold auf die Insel: „Ein unglaubliches Jahr“
Mit Olympia-Bronze und WM-Gold dekoriert beendet Jakob Schubert sein Kletter-Jahr. Auf „Tirol Live“ blickt der 30-jährige Tiroler voraus.
Innsbruck – Jakob Schubert ist reif für die Insel. Nicht für den Sandstrand, nicht für das Füße-Hochlegen, Piña-Colada-Schlürfen und Seele-baumeln-Lassen, sondern – wie könnte es anders sein – fürs Felsklettern. „Ich freue mich schon monatelang auf diesen Trip mit meinen Freunden“, verrät der frischgebackene Vorstiegs-Weltmeister im Interview bei „Tirol Live“.
📽️ Video | Jakob Schubert in „Tirol Live“
Das Ziel sind die Felsen von Mallorca, Spaniens Ferieninsel, die der Schlusspunkt einer langen und erfolgreichen Reise durch das Kletter-Jahr 2021 sein werden. Mit dem Heimsieg beim Weltcup in Innsbruck, Olympia-Bronze in Tokio sowie dem WM-Gold im Vorstieg in Moskau ging so gut wie alles auf im sportlichen Leben des 30-jährigen Innsbruckers. Dazu darf sich Schubert seit dem Erfolg in Russland neben Adam Ondra (CZE) als einziger Vierfach-Weltmeister in zwei Disziplinen bezeichnen.
„Es war ein unglaubliches Jahr. Es ist alles aufgegangen, was ich mir vorgenommen hat“, sagt der seit Sonntag zehnfache Vorstiegs-Staatsmeister. Mit dem wichtigen Nachsatz: „Die Ziele gehen mir nicht aus.“ Suchen wird sie Schubert vorerst wieder an den Felsen Mallorcas und sich damit seiner „großen Leidenschaft“ widmen. Weiter gedacht sind die Ziele, die nie ausgehen, doch welche, die zumindest ein Datum haben: die WM 2023 im Schweizer Bern und, ungleich wichtiger, Olympia 2024 in Paris, wo sich Schubert 2012 als erstmaliger Vorstiegs-Weltmeister einen Lebenstraum erfüllt hatte.
Zumal in der dortigen „Kombination“ nur noch seine beiden Spezial-Disziplinen Boulder und Vorstieg gefragt sind. „Das Gefühl, bei Olympia zu klettern, möchte ich unbedingt noch einmal erleben“, legt Tirols Sportler des Jahres nach. „Ich bin ehrgeizig und will immer noch besser werden.“
Auf die Olympia-Premiere seiner Sportart blickt Schubert immer noch mit leuchtenden Augen zurück. „Nach dem Speed und Bouldern hatte ich eine sehr schlechte Ausgangslage und war ziemlich frustriert. Ich wollte zeigen, dass ich ein guter Kletterer bin. Es war ein zaches Wechselbad der Gefühle.“
Auch die WM war anstrengend, dennoch erschien Schubert gleich nach der WM-Rückkehr beim Tag des Sports in Wien. „Ich wollte den Fans auch was zurückgeben. Es wäre cool, wenn einige Kinder wegen mir mit dem Klettern anfangen“, schwärmt Schubert.
Die Batterien aufladen will er nun auf Mallorca. „Ich bin müde vom Wettkämpfen, von dem brauche ich definitiv Abstand“, sagt Schubert. Mit einem Lächeln, das ergänzt: „Ich komme wieder.“ (rost)
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