Haushaltsenergiepreise im August 15,2 Prozent über Vorjahr, Sprit teurer
Superbenzin kostete um ein Viertel mehr als vor einem Jahr. Diesel verteuerte sich um mehr als 21 Prozent. 7 Prozent höhere Preise gibt es bei Strom und Gas.
Wien – Die Energiepreise für die österreichischen Haushalte waren im August um 15,2 Prozent höher als ein Jahr davor. Teurer waren vor allem Treibstoffe und Heizöl. Super kostete um 24,8 Prozent mehr, Diesel um 21,4 Prozent, geht aus dem von der Österreichischen Energieagentur errechneten Energiepreisindex (EPI) hervor. Einen Preisanstieg um rund 7 Prozent gab es bei Strom und Gas. Im Vergleich zum Vormonat Juli zogen die Energiepreise um 1,4 Prozent an.
Die Preise für Heizöl lagen im Jahresabstand zwar um 30,1 Prozent höher, die Preissteigerungen der letzten Monate kamen im August aber zum Stillstand: Gegenüber dem Vormonat Juli gab es bei Heizöl mit minus 1,0 Prozent sogar einen kleinen Rückgang. Eine Tankfüllung von 3000 Litern kostete allerdings damit immer noch um deutlich über 500 Euro mehr als noch vor einem Jahr.
Als „Elefant" bei den Energiepreisen machen sich jüngst die massiven Anstiege der Großhandelspreise bei Strom und Gas bemerkbar, konstatiert Herbert Lechner, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. Anders als Sprit und Heizöl, deren Preise im Coronajahr 2020 stark nachgaben und mittlerweile wieder zum früheren Niveau aufgeholt haben, hätten sich die Strom- und Erdgaspreise im Jahr 2020 kaum verändert, würden aber heuer ebenfalls nach oben zeigen. Der Österreichische Strompreisindex (ÖSPI) für Oktober liege um 54 Prozent höher als vor einem Jahr, der Österreichische Gaspreisindex (ÖGPI) sogar um 425 Prozent höher.
Bisher hätten diese starken Anstiege bei Gas nur Haushaltskunden mit einem Floater-Tarif gespürt, bei dem Preisveränderungen sehr zeitnah weitergegeben würden. Nun habe – mit Montana – jedoch ein Gasversorger schon eine Verteuerung seines Standardvertrags ab November angekündigt. "Sehr oft wird dies von Mitbewerbern genutzt, um nachzuziehen. Zudem steht die Heizsaison bevor, in der der Gasverbrauch zwei- bis dreimal so hoch liegt wie in einem Sommermonat", skizziert Lechner ein mögliches Szenario.
Bei Fernwärme blieben die Haushaltspreise gegenüber dem Vormonat Juli unverändert, und gegenüber dem Vorjahr hielt sich die Verteuerung mit 2,6 Prozent in Grenzen. Die Holzpellet-Preise lagen im August um 0,6 Prozent über Vorjahr, veränderten sich gegenüber dem Vormonat jedoch nicht. Brennholz verteuerte sich binnen Jahresfrist um 3,3 Prozent und kostete im Vergleich zum Vormonat Juli um 0,4 Prozent mehr.
Für die Inflationsrate erwies sich der starke Haushaltsenergiepreisanstieg von 15,2 Prozent im August weiter als ein zentraler Preistreiber. Der VPI legte binnen Jahresfrist um 3,2 Prozent zu, ein 10-Jahres-Hoch. Im Vergleich zum Vormonat Juli stieg der EPI um 1,4 Prozent, die allgemeine Teuerung betrug nur 0,1 Prozent. (APA)