Innsbruck-Land

Dachsanierung des Widums in Gries rückt endlich in Reichweite

Das Widumdach ist schwer beschädigt. Dank temporärem Steinschlagnetz kann es fünf Jahre später als geplant nun saniert werden. Dauerhaft soll die Steinschlaggefahr durch Baumaßnahmen der Asfinag gebannt werden.
© Vonmetz

Die Gemeinde Gries stellt auf Basis eines neuen Gutachtens über die Steinschlaggefahr die Weichen für die Sanierung des Widums.

Von Angela Dähling

Gries a. Br. – Nach jahrelangem Stillstand durch Rechtsstreitigkeiten rund um die Unterschutzstellung des alten Widums in Gries (Zollstätte Lueg) geht jetzt was weiter bei dessen Sanierung. Einstimmig hat der Gemeinderat beschlossen, die temporäre Aufstellung eines mobilen Steinschlagnetzes auf Gemeindegrund für die Dachsanierung zu ermöglichen. Auch eine neue Verordnung zur Abwehr der Steinschlaggefahr wurde beschlossen.

Er sei nie gegen die Pläne zur Sanierung des Widums gewesen, behauptet BM Karl Mühlsteiger. Es habe lediglich rechtliche Unklarheiten gegeben. „Das Gebiet wurde wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Zudem gab es einen rechtsgültigen Abbruchbescheid für das Widum. Dann erwarb es der neue Eigentümer und stellte einen Antrag auf Unterschutzstellung“, blickt Mühlsteiger zurück. Inzwischen sei ausjudiziert, dass der Denkmalschutzantrag dem Abbruchbescheid vorzuziehen sei. Der im Februar 2017 erteilte Denkmalschutz war von der Gemeinde beeinsprucht worden, allerdings erfolglos. Mit dem Urteil des Höchstgerichts im April 2019 wurde er rechtskräftig.

Die Steinschlaggefahr und ein Betretungsverbot verhinderten aber weiterhin eine dringend notwendige Dachsanierung des Kulturguts aus dem 15. Jahrhundert. Daran konnte auch eine Petition zur „Rettung des gotischen Denkmalensembles Kirche und Widum am Lueg“ nichts ändern. Heuer hat dann das Denkmalamt die TU Graz mit der Erstellung eines Steinschlag-Gutachtens beauftragt. „Durch dieses Gutachten sind wir jetzt rechtlich bei der Haftungsfrage aus dem Schneider“, sagt der Dorfchef. Unter Auflagen (Monitoring etc.) kann das Dach nun saniert werden.

„Die Finanzierung für das temporäre Steinschlagnetz und die Dachsanierung steht. Im Oktober soll es losgehen“, erklärt Alexander Oberlechner vom Bundesdenkmalamt. Widum-Eigentümer Juri Vonmetz weiß das Bemühen des Denkmalamtes zu schätzen: „Ich bin sehr froh, dass ich jetzt das Dach sanieren kann.“

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