Vulkanausbruch

La Palma durch ins Meer fließende Lava bereits mehrere Hektar gewachsen

Das um die 1000 Grad heiße flüssige Gestein härtet aus, sobald es ins nur 20 Grad warme Wasser des Atlantiks fließt, und schiebt so die Küste langsam ins Meer hinaus.
© Spanish Institute of Oceanography via www.imago-images.de

Von einer befürchteten gesundheitlichen Beeinträchtigung der Bewohner durch giftige Gase, die beim Zusammentreffen von Lava und salzigem Meerwasser entstehen können, wurde zunächst nichts bekannt.

Santa Cruz de La Palma – Die Vulkaninsel La Palma ist durch die sich ins Meer ergießende Lava bisher um etwa zehn Hektar gewachsen. Das um die 1000 Grad heiße flüssige Gestein härtet aus, sobald es ins nur 20 Grad warme Wasser des Atlantiks fließt, und schiebt so die Küste langsam ins Meer hinaus, wie auf einem am Donnerstag auf Twitter veröffentlichten Video des spanischen Forschungsinstituts CSIC zu sehen war. Es bildete sich eine kleine, etwa 500 Meter breite Halbinsel.

📽 Video | 25 Hektar großes Lavadelta im Meer

Die Lava hatte am Vortag, dem elften Tag des Vulkanausbruchs in der Cumbre Vieja, die Küste erreicht. Von einer zunächst befürchteten gesundheitlichen Beeinträchtigung der Bewohner nahe gelegener Ortschaften durch giftige Gase, die beim Zusammentreffen von Lava und salzigem Meerwasser entstehen können, wurde zunächst nichts bekannt.

Ausgangssperre wegen Dampfwolken verlängert

Die Dampfwolken würden sehr schnell von einem kräftigen Wind aus Nordost aufs Meer hinausgetrieben, betonte Eugenio Fraile vom Spanischen Ozeanographischen Institut. Dennoch wurde die Ausgangssperre, die über vier nahe gelegene Ortsteile mit etwa 300 Bewohnern verhängt wurde, vorsichtshalber vorerst weiter aufrechterhalten, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete.

📽 Video | Dämpfe mit Salzsäure: Lage auf La Palma bleibt brenzlig

Vulkanologen betonten, dass der Abfluss der Lava ins Meer die Lage auf der Insel etwas entspannt habe, da die Gefahr, dass sich die Lava an Land ausbreitet, gesunken sei, wie RTVE berichtete. Bisher seien rund 800 Gebäude zerstört oder beschädigt worden, die meisten davon Wohnhäuser, berichtete die Zeitung „La Vanguardia“. Der Vulkan war am 19. September erstmals seit 50 Jahren wieder aktiv geworden.

Der Flugverkehr von und zu der Insel konnte unterdessen wieder aufgenommen werden. Mehrere Fluggesellschaften wie Binter und Canaryfly kündigten für Donnerstag Flüge an. Live-Flug-Tracker, die im Internet alle gemeldeten Flüge in Echtzeit anzeigen, verzeichneten am Vormittag je einen Binter-Flug von und zu der Insel. (APA/dpa)

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