Milser Technologie-Entwickler Westcam wächst und holt Großauftrag
Der Tiroler Technologie-Entwickler trotzt der Pandemie und plant eine weitere Expansion.
Von Nina Werlberger
Mils – Der Tiroler Technologie-Entwickler Westcam hat trotz der Corona-Pandemie volle Auftragsbücher und will wachsen. Das Unternehmen profitiert vor allem vom starken Trend zur Digitalisierung und Automatisierung in der Industrie. „Das Thema tut uns sehr gut“, sagt Westcam-Geschäftsführer Markus Ebster zur TT.
Aktuell hat die Hightech-Firma mit Sitz in Mils einen Großauftrag aus Oberösterreich an Land gezogen. Das Unternehmen Hammerer Aluminium Industries, kurz HAI, bestellte eine 3D-Messmaschine zur automatisierten Qualitätskontrolle von Aluminium-Strangpressprofilen. Solche Profile werden vor allem in der Automobilindustrie gebraucht. Der Auftragswert liege bei einer knappen halben Million Euro, erklärte Ebster. Auch KTM, Plansee und Thöni zählen zu Kunden in diesem Segment.
Im Jahr 2020 erwirtschaftete die Westcam-Firmengruppe mit rund 70 Mitarbeitern (davon 50 in Mils) trotz der pandemiebedingten wirtschaftlichen Auswirkungen einen Gesamtumsatz von mehr als 19 Mio. Euro. „2021 läuft sehr gut, wir haben zur Zeit Vollauslastung“, sagte Ebster. Auch neue Mitarbeiter werden gesucht, wobei sich die Suche allerdings schwierig gestalte. Heuer wird ein Umsatz von „deutlich über 20 Millionen“ erwartet.
Westcam hat den Hauptsitz in Mils bei Hall und verfügt über sieben Niederlassungen und Repräsentanzen in Österreich und Tschechien. Eine weitere Auslandsexpansion wird geprüft. „Wir sind am Schauen“, sagte Ebster. Sollte sich eine Möglichkeit ergeben, werde man diese ergreifen.
Westcam ist seit mehr als 31 Jahren auf die Lösung technischer Prozesse spezialisiert und bietet Beratung, Implementierung und Betreuung von Software und Messsysteme sowie Automatisierungslösungen an. Seit 2017 hat Westcam die Beteiligungsgesellschaft Invest AG der Raiffeisengruppe Oberösterreich mit an Bord.