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Alaba sieht trotz Niederlagen kein Mentalitätsproblem beim ÖFB-Team

David Alaba (m.) will gegen Dänemark und Färöer Siege einfahren.
© APA/Herbert Pfarrhofer

Der Real-Profi will trotz zahlreicher Ausfälle gegen Dänemark und Färöer Siege einfahren. In Madrid hat sich der 29-Jährige mittlerweile gut eingelebt.

Wien – Österreichs Fußball-Nationalteam hat schon einmal bessere Zeiten erlebt. In der WM-Qualifikation liegt die ÖFB-Auswahl abgeschlagen auf Platz vier, und zu allem Überfluss fallen für die Auswärtspartien am Samstag gegen die Färöer und am Dienstag gegen Dänemark gleich zehn Spieler aus. Allerdings betonte David Alaba, mit mangelnder Einstellung habe weder das eine noch das andere zu tun. "Ich glaube nicht, dass wir ein Mentalitätsproblem haben - im Gegenteil", sagte der Wiener.

In der Mannschaft herrsche großer Siegeshunger, berichtete der 29-Jährige. "Man kann uns nicht vorwerfen, dass wir nicht erfolgreich Fußball spielen wollen. Der Wille war auch beim letzten Lehrgang da." Dennoch setzte es bittere Niederlagen gegen Israel und Schottland, wofür man sich rehabilitieren. "Wir schauen mit großer Vorfreude auf die nächsten zwei Spiele und wollen natürlich erfolgreich sein", meinte Alaba.

"Können Ausfälle kompensieren"

Trotz der vielen Ausfälle ist die Zuversicht des Spanien-Legionärs ungebrochen. "Ich bin davon überzeugt, dass wir die Ausfälle als Mannschaft kompensieren können. Die Qualität haben wir weiterhin. Uns ist aber auch bewusst, dass es nicht einfacher wird."

Einmal mehr beteuerte Alaba, wie gut das Verhältnis zwischen Mannschaft und Teamchef Franco Foda sei. "Wir haben einen sehr engen Kontakt zum Trainer. Er legt uns einen Matchplan vor. Ich schätze an ihm, dass er bei uns Spielern nachfragt und uns in seine Entscheidungen einbezieht."

Vor seiner Reise zum Nationalteam musste Alaba zwei bittere Niederlagen verdauen. Der Verteidiger verlor mit Real Madrid in der Champions League sensationell gegen Sheriff Tiraspol und musste sich dann auch noch in der Liga Espanyol Barcelona geschlagen geben. Dennoch überwiegen seit dem Wechsel von München nach Madrid im Sommer ganz klar die positiven Eindrücke. "Ich bin happy, dort zu sein. Es macht mir wirklich viel Spaß, eine neue Kultur kennenzulernen, in einem anderen Land zu spielen und eine neue Herausforderung anzugehen", erklärte Alaba.

Erst kürzlich hatte der frühere Bayern-Präsident Uli Hoeneß erklärt, Alabas Traumziel sei eigentlich der FC Barcelona und nicht Real Madrid gewesen. Nur durch die finanziellen Probleme der Katalanen habe sich der Transfer zerschlagen. Alaba trat dieser Darstellung entgegen. "Ich kann mich an das Gespräch erinnern. Es ist ein bisschen anders gewesen, nicht so, wie er es gesagt hat", betonte der 88-fache ÖFB-Internationale (14 Tore). (APA)

ÖFB-Jungstar Demir ist Position egal: "Am stärksten mit Ball am Fuß"

Der 18-jährige Yusuf Demir lebt seit Sommer seinen Traum und spielt als Rapid-Leihgabe für seinen Herzensclub FC Barcelona. Dem Abgang Messis trauert er nach, enger Kontakt zu Real-Star Alaba „hilft ihm sehr".

Wien – Yusuf Demir darf sich angesichts der Absagenflut in der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft berechtigte Hoffnungen auf einen Startelf-Einsatz in den WM-Quali-Auswärtsspielen am Samstag gegen die Färöer und am Dienstag gegen Dänemark machen. In welcher Rolle, scheint aber noch offen zu sein. Teamchef Franco Foda meinte beim September-Lehrgang, er sehe den 18-Jährigen im Zentrum hinter der Spitze, wechselte ihn dann jedoch als Flügelspieler ein.

Demir selbst sind Diskussionen über seine Idealposition in der ÖFB-Auswahl ziemlich egal. "Am stärksten bin mit dem Ball am Fuß. Da ist es wurscht, ob ich außen oder auf der Zehnerposition spiele", sagte der Wiener am Dienstag im Teamcamp und betonte: "Der Trainer hilft mir sehr, weil ich ein junger Spieler bin."

Seit Sommer bei Herzensclub FC Barcelona

Demir lebt seit Sommer seinen Traum und spielt als Rapid-Leihgabe für seinen Herzensclub FC Barcelona. "Ich habe Spanisch-Unterricht, versuche, mich noch mehr zu integrieren." Die Katalanen befinden sich momentan sportlich und finanziell in einem Tief. "Wir erleben eine schwierige Zeit, aber ich bin mir sicher, dass wir aus dieser Krise, wenn man es so sagen darf, rauskommen werden", meinte Demir.

Die Chancen auf Titel seien trotz der aktuellen Probleme gegeben. "Jeder weiß, dass wir eine junge Mannschaft haben, die hungrig ist und um jede Trophäe spielen möchte", erzählte Demir. Diesbezüglich schaut es im Moment nicht sehr vielversprechend aus. Barca ist in der Liga Neunter und in der Champions League punktlos Tabellenletzter.

Mit Lionel Messi wären die Katalanen möglicherweise in einer besseren Situation. Das große Idol von Demir verabschiedete sich jedoch im Sommer in Richtung Paris - sehr zum Leidwesen des Wieners, obwohl er dadurch mannschaftsintern in eine bessere Position rutschte. "In erster Linie hat es sehr wehgetan. Ich bin mir sicher, dass ich viel von ihm hätte lernen können. Doch man muss es akzeptieren und das Beste daraus machen."

Tor gegen Stuttgart persönliches Highlight

Demir brachte es bisher auf fünf Pflichtspieleinsätze für Barcelona, sein persönliches Highlight erlebte er aber in einem Testspiel gegen Stuttgart, als er ein Tor erzielte. "Ein unglaubliches Gefühl, ein Mix aus Emotionen", berichtete der Teenager.

Innerhalb der Mannschaft kommuniziert Demir zumeist auf Katalanisch, mit Goalie Marc-Andre ter Stegen unterhält er sich auf Deutsch. Einen intensiven Kontakt gibt es zu Real-Madrid-Profi David Alaba. "Er hilft mir sehr", erzählte der Offensivmann. Am 24. Oktober könnte es im Camp Nou zum direkten Duell kommen, wenn Barca auf Real trifft. "Der Clasico ist das geilste Spiel, das es gibt", meinte Demir.

Alaba hat sich mittlerweile zu einer Art Fürsprecher von Demir entwickelt. "Seine Entwicklung ist wirklich sehr positiv. Wir werden in Zukunft viel Freude mit ihm haben, wenn er seinen Weg weitergeht, versucht zu lernen, aber auch er selbst bleibt", erklärte Alaba.

Das Duo pflegt während des Team-Lehrgangs einen intensiven Kontakt. "Ich möchte für ihn da sein und versuchen, ihm zu helfen, wenn er Hilfe braucht", sagte Alaba, der selbst schon als Teenager im Fokus der Öffentlichkeit stand. (APA)

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