Innsbruck

Mehrheit für abgespecktes Wohnprojekt in Igls

Auf der Wiese in Igls errichtet eine private Baufirma zwei Baukörper. Das Bestandsgebäude (in Weiß) mit Mietwohnungen bleibt erhalten.
© Daum

Der Neubau an der Igler Straße bekommt nun doch grünes Licht – um ein Geschoß geschrumpft und ohne leistbaren Wohnraum.

Von Denise Daum

Innsbruck – Nach vielen Verhandlungsrunden konnte rund um das private Wohnbauprojekt auf einem Grundstück an der Ecke Igler Straße – Fernkreuzweg nun ein Kompromiss gefunden werden. Ursprünglich gab es für das Siegerprojekt aus einem Wettbewerb, das zwei Baukörper mit vier bzw. fünf Geschoßen vorsah, breite Zustimmung im Gemeinderat – auch, weil sich die Stadt eine leistbare Wohnung sichern konnte und vom Bauwerber die Zusage bekam, dass das charakteristische Bestandsgebäude an der Igler Straße nicht abgerissen wird. Der Bebauungsplan wurde sodann mit 39 von 40 Stimmen abgesegnet. Nach massiven Protesten des Stadtteilausschusses Igls und mehreren Einwänden von Anrainern, die das Projekt als zu hoch bewerteten, begann die Mehrheit im Gemeinderat zu bröckeln. Das war insofern problematisch, als mit dem Bauwerber bereits ein Projektsicherungsvertrag geschlossen wurde.

Nach mehreren Verhandlungen konnte nun ein – knapp – mehrheitsfähiger Kompromiss gefunden werden: Das Projekt schrumpft um ein Stockwerk, dafür verliert die Stadt die leistbare Wohnung. Beschlossen wurde das bei der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit den Stimmen von Grünen, Für Innsbruck und Teilen der SPÖ. „Ich bin unterm Strich froh, dass uns dieser Kompromiss gelungen ist“, erklärt Bürgermeister Georg Willi (Grüne) und versichert, dass das Bestandsgebäude auch nach dieser Abänderung bestehen bleiben wird.

„Ganz glücklich sind wir nicht, aber wir können mit dem Kompromiss leben“, erklärt Bauausschussobmann Lucas Krackl (FI). Die ÖVP-Mandatare haben sich enthalten bzw. gegen das abgespeckte Projekt gestimmt. ÖVP-Vizebürgermeister Hannes Anzengruber sieht für die Abänderung keinen Grund: „Es gab einen Projektsicherungsvertrag für das ursprüngliche Projekt. Die Stadt muss ein verlässlicher Partner sein.“ Besonders bitter ist für Anzengruber, dass der „so dringend benötigte leistbare Wohnraum nun verloren ist“.

Für die FPÖ ist das Projekt auch mit einem Stockwerk weniger noch zu groß. „Wir wollen diesen groben Klotz nicht“, sagt Stadtrat Rudi Federspiel.

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